Mathias Rust: Der Flieger

Mathias Rust gelang vor 25 Jahren eine Weltsensation: Der damals 19-Jährige landete mit seiner Cessna direkt auf dem Roten Platz in Moskau. Dieser Coup ging als Blamage für das hochgerüstete kommunistische Imperium in Zeiten des Kalten Krieges in die Geschichte ein.

Der 43-Jährige, der nun als Finanzanalyst in der Schweiz arbeitet, erinnert sich an eine Art tranceartigen Zustand: „Ich habe die Überwachungsgeräte, die Flughöhe, die Geschwindigkeit, die Notüberwachungsinstrumente kontrolliert, aber eigentlich habe ich fast das Gefühl gehabt, als ob ich neben mir war.“

Er habe Michail Gorbatschow treffen wollen — als Zeichen für Frieden und Abrüstung. Nach 432 Tagen in Moskauer Haft wird Rust am 3. August 1988 begnadigt, vier Jahre Lagerhaft bleiben ihm erspart. Nach einer Messerattacke auf eine Krankenschwester sowie nach einem Ladendiebstahl wird Rust später in Deutschland verurteilt.

Ein Buch zeichnet nun das Abenteuer noch einmal nach. Autor Ed Stuhler hat Rust getroffen und schildert den Mann aus Wedel als „einen jungenhaften, sympathischen Mittvierziger, der mit viel Selbstironie über seine spektakuläre Tat spricht“. dpa

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