Masataka Shimizu: Der Abtaucher

Masataka Shimizu, 66-jähriger Präsident des japanischen Atomkonzerns Tepco, ist wegen einer angeblichen Krankheit arbeitsunfähig. Tepco betreibt das Kernkraftwerk Fukushima. Der Top-Manager leidet laut Firmensprechern an Bluthochdruck und Schwindelgefühlen.

Seit 13. März war Shimizu, den die „Washington Post“ als „Japans wohl meistgehasster Firmenchef“ bezeichnete, nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen worden. Damals nahm er an einer Pressekonferenz zur Lage im Krisenmeiler Fukushima teil. In Japan gab es Gerüchte, dass er sich wegen der Atomkatastrophe das Leben genommen habe oder ins Ausland geflohen sei. Laut Tepco-Sprechern arbeitete Shimizu in den vergangenen zwei Wochen in der Firmenzentrale an „Lösungen für die Atomkrise“.

Japanische Top-Manager tauchen in Krisensituationen regelmäßig ab. Unangenehme Nachrichten müssen Untergebene überbringen. Das Krisenmanagement soll nun Tepco-Vorstandsvorsitzender Tsunehisa Katsumata (71) übernehmen. Der hatte übrigens 2008 nach einem Unfall im Kernkraftwerk Kashiwazaki zurücktreten müssen: Damals hatte ein Erdbeben Schäden und ein Strahlenleck verursacht.

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