Mario Monti: Der Streitbare

Mario Monti gilt als Anti-Berlusconi. Der schmale 68-Jährige mit den grauen Haaren und der Brille steht für Wirtschafts- und Finanzexpertise, für Bildung, gute Manieren und wenig Lärm. Parteipolitische Machtspiele seien dem geachteten Akademiker ein Graus, heißt es.

Kurz: Monti verkörpert ein Italien, das mit der Bunga-Bunga-Ära von Silvio Berlusconi nichts zu tun haben will. Nun könnte der zweifache Vater beauftragt werden, die Regierungsgeschäfte in Rom zu übernehmen.

Spätestens seitdem Staatspräsident Giorgio Napolitano ihn am Mittwochabend zum Senator auf Lebenszeit erklärte, wird der Wirtschaftsfachmann als Favorit für die Leitung einer möglichen Übergangsregierung gehandelt.

1943 im norditalienischen Varese geboren, studierte der parteilose Monti in Mailand und an der renommierten Yale-University im US-Bundesstaat Connecticut. Als Professor arbeitete er in Mailand, Trient und Turin.

Heute ist Monti Präsident der Mailänder Wirtschaftsuni Luigi Bocconi. Vor allem als EU-Kommissar machte er sich einen Namen als streitbarer Mann. Das brachte ihm in Brüssel, wo er von 1995 bis 2004 arbeitete, den Beinamen „Super-Mario“ ein. dpa

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