Manuchehr Mottaki: der Geschasste

Vorübergehend soll der Vorsitzende der iranischen Atomorganisation, Ali-Akbar Salehi, nun die Leitung des Außenministeriums übernehmen.

Manuchehr Mottaki galt in Teheran als starke Persönlichkeit mit sanftem Lächeln, als jemand, der mit großem Selbstbewusstsein eigene Positionen vertritt. Diese Eigenschaft wurde ihm jetzt offenbar zum Verhängnis. Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad entließ seinen langjährigen Außenminister gestern überraschend und ohne offizielle Begründung.

Vorübergehend soll der Vorsitzende der iranischen Atomorganisation, Ali-Akbar Salehi, nun die Leitung des Außenministeriums übernehmen. Salehi ist zwar unerfahren, aber ein enger Vertrauter von Ahmadinedschad.

Der 57-jährige Sozialwissenschaftler Mottaki galt in außenpolitischen Fragen als moderat. Im Streit um das iranische Atomprogramm betrachtete er aber die Nukleartechnologie durchaus als legitimes Recht des Irans. Anders als Präsident Ahmadinedschad versucht er jedoch in Verhandlungen jegliche Eskalation zu vermeiden.

„Atomwaffen lösen kein Problem. Sie bringen nur Unglück“, hatte er gestern noch wenige Stunden vor seiner Entlassung bei einem Besuch in Griechenland gesagt. Auf einer regierungskritischen Website hieß es, Mottaki habe die Politik des Präsidenten kritisch gesehen.

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