Justin Welby: Der Erzbischof

Justin Welby soll nächster Erzbischof von Canterbury werden und die zerstrittene Gemeinschaft der Anglikaner mit ihren weltweit über 77 Millionen Mitgliedern aussöhnen. Der Ex-Manager folgt nach nur einem Jahr Arbeitserfahrung im Bischofsamt auf den kontrovers diskutierten und liberalen Rowan Williams.

Der 56-Jährige ist bestens vernetzt. Als promovierter Absolvent von Elite-Schmieden wie Eton und Cambridge liegt er auf einer Wellenlänge mit dem modernen Konservatismus, wie ihn etwa Premier David Cameron vertritt.

Neuerungen in Organisation und im Auftreten der Kirche will er vorantreiben; der Eheschließung oder Bischofsweihe von Homosexuellen soll er jedoch ablehnend gegenüberstehen.

In seiner ersten Karriere arbeitete Welby als Finanzchef bei einem Ölkonzern, bis er 1987 zur Kirche wechselte. Als Pfarrer in Warwickshire begann er seine zweite Laufbahn.

Im Oktober 2011 übernahm der fünffache Vater erstmals ein Bischofsamt im nordenglischen Durham. Welbys Steckenpferd ist die Entwicklung ethisch verträglicher Finanzierungsmodelle. So erarbeitet er striktere Auflagen für die britische Bankenindustrie. jf

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