Georg Klein: General in spe

Georg Klein wird die Nacht vom 3. auf den 4. September 2009 niemals vergessen. In jener Nacht in Afghanistan veranlasste der Oberst, zwei in der Nähe des Feldlagers Kundus von den Taliban entführte Tanklaster zu bombardieren.

Ein US-Kampfjet warf daraufhin zwei Bomben ab. Bilanz: mehr als 100 Tote, darunter viele Zivilisten.

Weltweit wurde der Familienvater für die vielen unschuldigen Opfer verantwortlich gemacht. Der Bundestag setzte einen Untersuchungsausschuss ein, die Bundesanwaltschaft ermittelte, die Bundeswehr prüfte ein Disziplinarverfahren. Alle Verfahren wurden eingestellt.

Jetzt bekommt der Oberst auch von der Bundeswehr eine späte Genugtuung: Am Mittwoch wurde bekannt, dass Klein zum General befördert wird. Mit dem Afghanistan-Einsatz hat die Beförderung allerdings nichts zu tun. Vielmehr verdankt sie Klein einem Schreibtisch-Job: Im nächsten Frühjahr rückt er zum Abteilungsleiter im neuen Bundeswehr-Amt für Personalmanagement auf.

Das hat dann einige Monate später quasi automatisch die Ernennung zum Brigadegeneral zur Folge. Derzeit ist er noch Vize-Chef bei einer der Vorgängerbehörden.

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