Elham Aminsadeh: Die Juristin

Elham Aminsadeh ist neue stellvertretende Präsidentin des Iran. Die Entscheidung von Staatschef Hassan Ruhani für eine Frau ist im Mullah-Staat eine Überraschung — zumal sich Aminsadeh in den vergangenen Jahren für die Frauenrechte in islamischen Ländern eingesetzt hatte.

Eine liberale Reformerin ist sie aber nicht. Wie Ruhani wird sie eher als gemäßigt konservativ eingestuft. Bei offiziellen Anlässen tritt sie im traditionellen schwarzen Tschador auf — eine Art Schleier, der Kopf und Hals bedeckt, aber das Gesicht freilässt.

Die 49-Jährige wuchs in einer strenggläubigen Familie auf. Sie entschied sich dennoch für die damals für eine Frau sehr ungewöhnliche Karriere als Juristin und studierte unter anderem im schottischen Glasgow. An der gleichen Universität hatte auch Ruhani seinen Doktortitel in Jura erworben. 2004 wurde sie Abgeordnete im iranischen Parlament.

Aminsadeh möchte der Welt beweisen, dass auch eine gläubige muslimische Frau im Iran eine politische Karriere machen kann. Mit ihren guten Sprachkenntnissen gilt sie im Ausland als eine geeignete Ansprechpartnerin. Red

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