Dieter Zetsche: Der Tapfere

Dieter Zetsche (56), Daimler-Chef und einer der bekanntesten deutschen Manager, ist hart im Nehmen. Obwohl er sich kurz vor Silvester beim Skifahren in den österreichischen Alpen die Schulter gebrochen hatte, reiste er tapfer zur Automesse nach Detroit, um Mercedes zu repräsentieren.

Bei der Eröffnungsveranstaltung trug er den Arm - verdeckt - in der Schlinge, war vor Schmerzen blass und sprach mit auffällig leiser Stimme. Das sind Journalisten von ihm, der auch schon mal eigenhändig ein Bier für sie zapft, oder ihnen freundschaftlich auf die Schulter haut, nicht gewohnt.

Bald war bekannt, was der Pechvogel in den Bergen erlebt hatte: Bei der Abfahrt auf einer Piste aus rund 2300 Metern Höhe - mit Skihelm, wie es sich gehört - war der Daimler-Boss mit einer Snowboardfahrerin kollidiert. "Sie muss ihn wohl übersehen haben, fuhr ihn einfach um", sagte ein Sprecher.

Statt sechs Wochen strikter Ruhe, die ihm die Ärzte in der Notfall-Klinik verordnet hatten, stellte Zetsche den Amerikanern Mercedes-Neuheiten vor. "Wir gehen mit Zuversicht ins neue Jahr", sagte er in Detroit. Die kann Daimler gut brauchen, denn ein riesiges Absatzminus muss aufgeholt werden.

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