Bernd Hölzenbein: Der Fastende

Bernd Hölzenbein ist in den Niederlanden bekannter als hierzulande. Dort gilt er immer noch als „Schwalbenkönig“, der dem kleinen Land 1974 den größten Fußball-Triumph „gestohlen“ habe, als er im WM-Finale fiel, damit den Elfmeter zum 1:1 verursachte und später mit der deutschen Mannschaft triumphierte.

Der kongeniale Partner von Frankfurts Legende Jürgen Grabowski war nie ein Star. Seinen 65. Geburtstag am Mittwoch will er nicht feiern, weil es seiner Eintracht, der er als Berater zur Seite steht, so schlecht geht. „Acht Spiele ohne Sieg und Tor. Kaffee und Kuchen gibt es an meinem Geburtstag nicht. Es ist Aschermittwoch. Da wird ja sowieso gefastet“, sagt der Spätstarter, der erst als 27-Jähriger in die Nationalelf berufen worden war.

Der Filigrantechniker, der es auf 420 Bundesligaspiele gebracht hat, erlebte alle Höhen und Tiefen des Fußballs als dreimaliger Pokalsieger und Teilnehmer an der „Schmach von Cordoba“. Nach diesem bitteren Weltmeisterschafts-Aus gegen Österreich 1978 in Argentinien zog er das DFB-Trikot aus. Inzwischen darf Hölzenbein die Niederlande wieder betreten. Dort muss er seine Geschichte immer wieder erzählen. kri

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