Bernardo Bertolucci: Der Meister

Bernardo Bertolucci gilt als einer der letzten großen italienischen Regisseure — seine Karriere hat ihn bis auf den Olymp seiner Zunft geführt. Filme wie „Der letzte Tango“ oder „Der letzte Kaiser“ setzten nicht zuletzt stilistische Maßstäbe.

Bei der Vergabe des Europäischen Filmpreises in Valletta auf Malta erhält Bertolucci morgen den Europäischen Ehrenpreis für sein Lebenswerk.

Der Mann aus Parma gewann Oscars und Golden Globes. Am Lido in Venedig würdigte ihn ein Goldener Löwe. Bertolucci filmt nicht mehr viel, der heute 71-Jährige hat seine künstlerische Klasse längst zur Genüge unter Beweis stellen können. Mit seinem Hang zum Voyeurismus und zum kalkulierten Skandal hat der einst bekennende Marxist tiefe Fußspuren im Kino des 20. Jahrhunderts hinterlassen.

Als Teenager hatte der Sohn einer großbürgerlichen Familie seinen ersten Kurzfilm gedreht, dann Gedichte geschrieben. Sein Vater, ein Literat, stellte ihn Pier Paolo Pasolini vor, der ihn als Regieassistent einsetzte. Ein Anfang war gemacht.

Seit mehreren Jahren leidet Bertolucci unter Rückenproblemen. Eine misslungene Bandscheibenoperation zwang ihn zuletzt in den Rollstuhl. dpa

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