Ali Akbar Rafsandschani: Der Mann im Hintergrund

Der ehemalige iranische Präsident zieht auf der Seite der Reformer die Strippen.

Ali Akbar Rafsandschani, früherer iranischer Präsident (1989-1997), zieht auf der Seite der Reformer die Strippen. Damit ist der 75-Jährige zum Widersacher des geistlichen Oberhauptes Ali Chamenei geworden, der Mahmud Ahmadinedschad stützt.

Rafsandschani lässt sich nicht leicht einordnen. Er ist nicht dafür bekannt, mit seinen Gegnern immer besonders glimpflich umgegangen zu sein. Während des Kriegs gegen den Irak (1980-88) war er Armeechef und unter anderem auch an der Verfolgung liberaler Oppositioneller beteiligt. Seine achtjährige Amtszeit als Präsident war einerseits geprägt von der Öffnung des Landes nach außen, andererseits aber auch von zahlreichen Menschenrechtsverletzungen, steigender Inflation und Verschuldung.

Geradezu planmäßig scheint Rafsandschani sich in Stellung gebracht zu haben, um im passenden Moment dem auf Lebenszeit gewählten geistlichen Führer Chamenei Paroli bieten zu können. Ende 2006 wurde er in den Expertenrat hineingewählt - und leitete damit sein Comeback ein. Und im September 2007 trat er an die Spitze des Gremiums, das als einziges die Befugnis hat, den geistlichen Führer in die Schranken zu weisen.

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