Prozess Kölner Stadtarchiv: Hauptgutachter erklärt Einsturzursache

Köln. Im Strafprozess um den Einsturz des Kölner Stadtarchivs hat am Mittwoch der Hauptsachverständige mit der Vorstellung seines Gutachtens begonnen. Der Vorsitzende Richter hatte an einem früheren Verhandlungstag bereits das Ergebnis des Gutachtens zusammengefasst: Demnach kommt Professor Hans-Georg Kempfert zu dem Schluss, dass ein Loch in einer unterirdischen Wand für eine neue U-Bahn-Linie zu dem Einsturz geführt hat.

Trümmer liegen an der Stelle, an der sich das Historische Stadtarchiv von Köln befand. Hauptgutachter Kempfert sagte am Mittwoch im Prozess um den Einsturz des Kölner Stadtarchivs aus.

Trümmer liegen an der Stelle, an der sich das Historische Stadtarchiv von Köln befand. Hauptgutachter Kempfert sagte am Mittwoch im Prozess um den Einsturz des Kölner Stadtarchivs aus.

Foto: Oliver Berg

Der Geotechniker war vom Gericht mit der Suche nach der Unfallursache beauftragt worden.

Seine Aussage wird mehrere Tage in Anspruch nehmen. Mehrere Jahre hat Kempfert auch die Unglücksstelle erforscht. Die Ergebnisse füllen mehr als 20 Aktenordner. Bei dem seit Januar laufenden Prozess sind vier Mitarbeiter von Baufirmen und den Kölner Verkehrsbetrieben (KVB) wegen fahrlässiger Tötung und Baugefährdung angeklagt. Ein fünfter Angeklagter ist so schwer erkrankt, dass er nicht mehr verhandlungsfähig ist.

Nach Auffassung der Staatsanwaltschaft hat ein Fehler bei den Bauarbeiten für die neue U-Bahn das Unglück vor neun Jahren ausgelöst. Die Baufirmen bestreiten die Vorwürfe. Durch den Einsturz waren zwei Anwohner ums Leben gekommen, es entstand ein Sachschaden in Milliardenhöhe. lnw

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