Knuts Papa plötzlich gestorben

Thomas Dörflein ist als Pfleger des kleinen Eisbären berühmt geworden. Nun wurde er tot in seiner Wohnung gefunden.

Berlin. Es waren Bilder, die die ganze Welt rührten. Und ohne diesen Tierpfleger hätte es sie nie gegeben. Thomas Dörflein hieß der Retter eines kleinen Eisbären, der im Sturm die Herzen eroberte. Und als Knut vor hunderten Kameras seine ersten tapsigen Schritte im Gehege des Berliner Zoos machte, begann auch für Dörflein ein neues Leben: Über Nacht wurde er Anfang 2007 zum Star.

Am Montag ist Thomas Dörflein gestorben. Ganz plötzlich und allein in seiner Wohnung, im Alter von nur 44 Jahren. Was nur die wenigsten wussten: Dörflein war schon länger schwer krank. Woran er genau litt, wurde am Montag nicht mitgeteilt. Ein Fremdverschulden oder ein Suizid sei zumindest nach jetzigem Stand auszuschließen, sagte eine Polizeisprecherin.

Dass es ihm nicht gut ging, war Dörflein nicht anzusehen. Mit seinen langen Haaren, dem Vollbart und dem gewinnenden Lächeln verkörperte er eine Art Naturburschen mit dem Herz am rechten Fleck.

Manche Frauen rührten nicht nur die Auftritte des kleinen Knut. Säckeweise Liebesbriefe erhielt Dörflein damals. Doch er hob nicht ab. "Das befremdet mich sehr", sagte er nur.

Ihm ging es immer um das Wohlergehen von Knut und die Freude im Spiel mit ihm. Silvester und Weihnachten verbrachte er mit seinem Schützling im Stall. Knut überstand Fieberschübe und schlief sich gesund, während Dörflein bei ihm Gitarre spielte und Elvis-Presley-Lieder sang.

Später gingen die Bilder des Duos um die Welt: Knut und die verfilzte Decke, auf der Dörflein den Knuddel über den Bärenfelsen zog, Knut und die Klo-Bürste, Knut und der WM-Ball.

Mit Erschütterung nahmen Dörfleins Kollegen am Montag die Nachricht von seinem Tod auf. Bis zuletzt hatte er sich um Knut gekümmert.

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