Klassisch: Kirche und Kartoffelsalat

Die Familie Petrowski feiert den Heiligen Abend ganz traditionell mit Hausmusik.

Düsseldorf. In der Mansfeldstraße in Düsseldorf-Gerresheim hat das Christkind an Heiligabend frei. Denn es war schon am Mittwoch da. Ganz heimlich natürlich. Und es hatte viel zu tun.

Es brachte Geschenke für drei Kinder die Treppe hoch, und es hat auch noch den Weihnachtsbaum geschmückt. Mutter Martina Petrowski hat danach spät in der Nacht leise die Wohnzimmertüren abgeschlossen - bis zum Heiligen Abend darf niemand mehr hier rein.

Jonas (fast 10), Lena (8) und Fiona (5) freuen sich schon Löcher in den Bauch. "Sie achten seit Tagen auf jedes Geräusch", sagt Martina Petrowski, "auch wenn nur die Rollladen am Fenster knacken."

Obwohl: Die beiden Großen wissen natürlich, dass in Wahrheit Mama und Papa den Baum geschmückt und die Geschenke drunter gelegt haben. Aber für die kleine Schwester beschwören sie gern den heiligen Zauber.

Und Fiona braucht Geduld: "Am Nachmittag gehen wir mit der ganzen Familie in die Kirche, einschließlich Oma und Opa", sagt Martina Petrowski. "Und zur Bescherung wird mit einem Glöckchen geklingelt." Mit großen Augen stürmen die Kinder ins Wohnzimmer - aber bevor sie ihre Geschenke auspacken dürfen, ruft die Pflicht.

"Wir singen vorher und machen Musik - mit Gitarre, Flöte und diesmal auch Querflöte." Nach der Bescherung gibt es Kartoffelsalat mit Würstchen und je nach Witterung auch noch Feuerzangenbowle. "Danach lassen wir den Abend gemütlich ausklingen, spielen, bauen, basteln, malen, lesen - je nachdem, was das Christkind gebracht hat."

Die 41-Jährige bekommt selbst leuchtende Augen. "Ich habe das als Kind sehr genossen und möchte das auch meinen Kindern weitergeben. Ein Weihnachtsfest mit viel Familie, mit Tradition, Wärme und Geborgenheit."

Wunschzettel gibt es natürlich auch bei den Petrowskis. Jonas hätte gern ein Spiel für seinen Nintendo, Lena wünscht sich ein Röntgengerät - zum Glück nur eines für die Tierarztpraxis von Playmobil. Und Fiona war offenbar hin- und hergerissen: Als Kindergartenkind wünscht sie sich eine Barbie-Puppe, aber auch ein Lük-Lernspiel, und zwar "was Schweres, nix für Babys!"

Überhaupt wird Fiona vermutlich nicht mehr lange glauben, dass das Christkind all die guten Gaben unter den Baum legt. Denn gewundert hat sie sich jetzt schon: "Wie kommen Christkind und Nikolaus eigentlich ins Haus? Und dann auch noch in der Nacht?"

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