Kicker tritt Maskottchen vom Platz

Die Eule starb. Die Szene sorgt nun weltweit für Empörung.

Bogotá. Ein Video von einem dramatischen Fußball-Foul an einer Eule sorgt zurzeit weltweit im Internet für Entrüstung. Darauf ist zu sehen, wie der kolumbianische Fußballspieler Luis Moreno (29) vom Fußballverein „Deportiva Pereira“ das Maskottchen der gegnerischen Mannschaft vom Platz tritt.

Die Eule, die normalerweise unter dem Stadiondach in der Stadt Barranquilla lebt und während der Spiele gern mal einige Runden über den Platz fliegt, hatte sich überraschend auf dem Rasen niedergelassen. Dort war sie unglücklich von einem Ball getroffen worden, blieb benommen liegen und sah sich dann langsam um. Verteidiger Luis Moreno zögerte nicht lange und gab dem am Boden liegenden „gegnerischen Vogel“ kurzerhand einen Tritt, um das Tier vom Spielfeld zu befördern.

Trotz einer aufwändigen, ebenfalls im Video dokumentierten tierärztlichen Behandlung, starb die Eule später in einer Veterinärklinik. Offizielle Todesursache: eine zu hohe Konzentration von Milchsäure im Körper, die durch den Kontakt mit Menschen ausgelöst worden sei. Dennoch steht für viele Kolumbianer fest, dass der Fußballer Schuld an dem Unglück ist. Die Fans im Stadion gingen auf die Barrikaden und schrien: „Mörder, Mörder.“ Der Vorfall wurde im Fernsehen übertragen und sorgte landesweit für Aufruhr.

In der Netzgemeinde machte das Video schnell die Runde und sorgte ebenfalls für deftige Kritik. Allein auf Youtube wurde die mehrfach eingestellte Szene bislang mehr als zwei Millionen mal geklickt. Moreno wird in Nutzerkommentaren beschimpft. Auch im Sozialnetzwerk „Facebook“ wurde das Video verlinkt.

Gegen Moreno läuft nun ein Strafverfahren wegen Tierquälerei, das ihm eine Geldstrafe und bis zu 45 Tage hinter Gittern bescheren könnte. Der Spieler aus Panama zeigte sich zerknirscht und bat um Entschuldigung.

In Pereira, der Heimatstadt seines Vereins, besuchte er einen Zoo und blieb dort längere Zeit beim Käfig für Greifvögel. Er wolle nun einmal monatlich kommen und den Tierpflegern bei der Arbeit helfen, versprach er.

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