Julian und Ruben sind tot

Leichen der vermissten Brüder (7 und 9) in Niederlanden gefunden. Die Jungen wurden ermordet, wahrscheinlich von ihrem Vater.

Cothen. Knapp zwei Wochen lang haben die Menschen in den Niederlanden, in Belgien und im deutschen Grenzland Anteil an dem Schicksal der Brüder Julian (7) und Ruben (9) aus Zeist bei Utrecht genommen. Seit dem Abend des Pfingstsonntags ist klar: Die beiden Jungen sind tot. Ein Spaziergänger hatte ihre Leichen gefunden.

Die Identifizierung durch die Polizei stützt sich auf ein T-Shirt, das zweifelsfrei einem der beiden gehört, und auf orangefarbene Spannbänder, die ursprünglich im Auto des Vaters gewesen waren und die seit dessen Selbstmord am 7. Mai fehlten. Am Abend des 6. Mai war der 38-Jährige mit seinen Söhnen unterwegs gewesen, auch ganz in Grenznähe, im südlimburgischen Neerbeek hatte er noch getankt. Am Morgen des 7. Mai hatten Spaziergänger seine Leiche in einem Waldstück in der Nähe von Utrecht, gefunden. Er soll sich erhängt haben. Von den beiden Jungen fehlte seitdem jede Spur.

In den Wochen seit dem Verschwinden der Kinder hatten Hunderte Polizisten — unterstützt von insgesamt mehr als 1000 Freiwilligen — an verschiedenen Orten nach ihnen gesucht. Es war die bislang größte Aktion dieser Art in den Niederlanden.

Gefunden wurden die Leichen am Sonntag aber eher zufällig. Sie waren in einem Abwasserrohr im Bereich des Amsterdam-Rijn-Kanaals in Cothen versteckt gewesen. Das ist ungefähr zehn Kilometer von der Stelle entfernt, an der man die Leiche des Vaters gefunden hatte. Es handelt sich um eine Verrohrung, mit der ein Wassergraben unter einem Weg durchgeführt wird. Experten nehmen an, dass die heftigen Regenfälle in diesem Gebiet am Samstag die Fließgeschwindigkeit in dem Bereich erhöht haben, so dass die Körper der Jungen freigespült wurden.

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