Jugend forscht: Frauen ohne Pille riechen besser

Schülerinnen auf der Spur der Botenstoffe. Erste Preise gehen nach Krefeld und Düsseldorf.

Leverkusen. Riechen attraktive Menschen besser als unattraktive? Jennifer Knepper und Nora Steffen haben es in ihrem „Jugend forscht“-Projekt „Axe oder kein Axe. Das ist hier die Frage“ getestet. Dabei ging es um die Wirkung von Pheromonen, sogenannten „Botenstoffen“. Das Ergebnis: Frauen, die keine Hormonpräparate wie die Pille nehmen, riechen besser. Darauf lässt zumindest die Punktevergabe von 40 Testschnüfflern schließen. Sie haben an getragenen Shirts von zwölf Frauen gerochen. Nichtraucherinnen, die keine Pille nehmen, riechen am besten. Beim Männertest fanden die Schülerinnen aus Lüdinghausen heraus, dass sportliche Männer viel besser riechen als unsportliche. Ihr Tipp für die Partnersuche: Sport treiben, nicht rauchen und keine Pille nehmen.

Grafiken, Versuchsaufbauten, Spektroskope und Chemikalien — Accessoires und Forschungsutensilien, die sich auf den Tischen vieler Nachwuchsforscher türmen. 79 Schüler und Jugendliche haben sich für den 46. Landeswettbewerb von „Jugend forscht“ qualifiziert und präsentierten am Mittwoch ihre Projekte bei Bayer in Leverkusen. Neun Erstplatzierte werden mit je 250 Euro belohnt und qualifizieren sich für den Bundeswettbewerb, der im Mai in Kiel stattfindet.

„Ein zweiter Platz ist drin“, glaubten Julian Joosten (21) und David Busch (21) aus Krefeld vor der Preisverleihung. Tatsächlich gewannen sie mit ihrer „Bohrvorrichtung für Bremsbacken“ einen ersten Platz im Fachbereich „Arbeitswelt“ — und sind somit für das Bundesfinale qualifiziert. Die beiden jungen Männer absolvieren ein duales Studium bei der Firma Voith Paper. „Wir machen Papiermaschinen und verbauen Bremsbacken, um Papierwalzen zu bremsen“, sagt Julian Joosten. In diese Backen müssten Löcher gebohrt werden, das sei wegen der Krümmung der Geräte kompliziert. „Deshalb haben wir eine mechanische Vorrichtung dafür entwickelt“, sagt Joosten. Das sei sicherer und effizienter.

Die Jury hat auch Benedikt Gövers Projekt beeindruckt. Der 19-Jährige belegt Platz 1 im Bereich „Geo- und Raumwissenschaften“. „Ich habe die Dynamik eines Supernovaüberrestes untersucht“, sagt der Düsseldorfer (Lore-Lorentz-Schule). In den vergangenen zwei Jahren hat er viel Zeit in sein Projekt investiert. „Ich habe mit einem Spektroskop aus meiner Schule die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichts gemessen“, sagt Göver. Seine Ergebnisse entsprechen den Literaturergebnissen — obwohl er als Amateur qualitativ weniger gutes Equipment nutzen konnte.

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