Hundesteuer bringt 87 Millionen

Köln ist mit 4,7 Millionen Euro pro Jahr „Spitzenverdiener“.

Düsseldorf. Die Hundesteuer spült Geld in leere Kassen. 2011 nahmen die nordrhein-westfälischen Kommunen aus der Steuer fast 87 Millionen Euro ein, 6,7 Millionen Euro oder 8,4 Prozent mehr als im Jahr davor. Das teilte das Statistische Landesamt mit. Die größte NRW-Stadt Köln hatte 2011 landesweit den größten Geldsegen aus der Hundesteuer mit 4,7 Millionen Euro, gefolgt von Essen mit immer noch 3,3 und Dortmund mit 3,2 Millionen Euro.

Wuppertal hofft im kommenden Jahr auf Einnahmen von 2,84 Millionen Euro aus der Hundesteuer. In Solingen kalkuliert man mit jährlichen Einnahmen von 400 000 Euro — etwa 15 Prozent der rund 150 000 Solinger sind Hundehalter.

In Düsseldorf ist erst kürzlich ein Vorstoß zur Erhöhung der Hundesteuer im Rat gescheitert. Die geplatzte Erhöhung hätte rund 600 000 Euro Mehreinnahmen gebracht. So muss man sich mit rund zwei Millionen Euro begnügen. Der Krefelder Kämmerer erwartet für 2012 Einnahmen von rund 1,1 Millionen Euro. Die Steuer war Anfang 2012 angehoben worden. Die Verwaltung wollte 2013 erneut erhöhen, das hat die Politik abgelehnt.

Bezogen auf Hundesteuer-Einnahmen pro Einwohner schlug 2011 die münsterländische Gemeinde Nottuln alle Rekorde: Die 20 000-Einwohner-Stadt im Kreis Coesfeld hatte aus der Hundesteuer Einnahmen von 15,46 Euro je Bürger. Die niedrigsten Hundesteuer-Einnahmen hatte Verl in Ostwestfalen mit 1,45 Euro pro Einwohner.

Hintergrund der erstaunlichen Einnahmen in Nottuln war nach Angaben der Statistiker eine Erhöhung der Hundesteuer, vor allem für gefährliche Tiere im Jahr 2010. Außerdem war die Gemeinde aktiv, um nicht gemeldete Hunde ausfindig zu machen. Das führte dazu, dass Nottuln die Einnahmen aus der Hundesteuer binnen dreier Jahre mehr als verdreifachte: von etwa 100 000 auf 306 000 Euro.

Die Hundesteuer steht den Städten und Gemeinden zu; sie können die Höhe festlegen. Deshalb variiert der Satz von Ort zu Ort. In der Kommunalpolitik ist das Thema oft ein heißes Eisen. Eingeführt wurde die Abgabe in Deutschland erstmals für Preußen um das Jahr 1810 — als Luxussteuer.

Der Bund der Steuerzahler hatte Anfang des Jahres aufgelistet, wie hoch die Hundesteuer in den einzelnen Kommunen ausfällt. Einige Beispiele, jeweils gerechnet für den ersten Hund, pro Hund, pro Jahr: Düsseldorf: 96 Euro, Köln: 156 Euro, Krefeld: 101 Euro, Mönchengladbach: 138 Euro, Remscheid: 132 Euro, Solingen: 133 Euro, Essen: 156 Euro, Dortmund: 144 Euro. dpa/Red

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