Heino sucht den Superstar

Der Sänger sitzt in der neuen Jury der Casting-Show DSDS. Diese hatte zuletzt mit schlechten Quoten zu kämpfen.

Heino sucht den Superstar
Foto: Frank Rumpenhorst

Berlin/Düsseldorf. Wenn ein Schlagersänger mit Bierzeltkrachern à la „Blau blüht der Enzian“ im Repertoire einen Ort wie Ischgl besucht, sind bestimmte Bilder eigentlich vorprogrammiert: überschwappende Tassen Jagertee, wippende Bierbänke, Tanzende in Schneehosen. Wenn Heino demnächst in den österreichischen Skiort reist, hat er allerdings eine andere Mission, als eine Après-Ski-Party auf Touren zu bringen. Diesmal soll etwas anderes wieder in Fahrt kommen: der Casting-Tanker „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS). Der 76-Jährige ist Teil der Erneuerungskur, die RTL seinem einstigen Quoten-Primus verpasst hat — ebenso wie der Auftritt im Schnee.

DSDS geht am Mittwoch, 7. Januar, um 20.15 Uhr auf RTL in die zwölfte Staffel. Es wird das alles wieder geben: Ein Vorsingen vor der Jury, in der neben Heino und dem ewigen Dieter Bohlen diesmal DJ Antoine („Welcome To St. Tropez“) und Sängerin Mandy Capristo sitzen. Einen „Recall“ im Ausland. Einen Plattenvertrag für den Sieger. Es gibt aber keine großen Live-Sendungen mehr. Stattdessen gehen die besten zehn Kandidaten „On Tour“ — unter anderem nach Ischgl. Drei der Tour-Show-Aufzeichnungen werden schließlich als Finale ausgestrahlt. Als DSDS 2002 erstmals über die Bildschirme flimmerte, war es das ganz große Ding — „die Mutter aller Castingshows“, wie sie RTL bis heute nennt. Das Finale schalteten laut Sender bis zu 15 Millionen Zuschauer ein. Bei der vergangenen Staffel waren es im Schnitt gut vier Millionen pro Folge.

Jetzt soll die „Mutter aller Castingshows“ der „Opa des Schlagers“ retten? Heino blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Sein zweites „Volks-Metall“ Album „Schwarz blüht der Enzian“ hat sich kurz vor Weihnachten gut verkauft. Der Volksmusiker ist voll auf dem Heavy-Metal-Trip — und der Erfolg gibt ihm recht. Schon mit seiner Cover-Platte „Mit freundlichen Grüßen“ sorgte er 2013 für Diskussionen und empörte vor allem die Künstler (Ärzte, Rammstein), deren Songs er coverte. Nicht jeder fand Heinos Metall-Versionen der eigenen Songs so gelungen wie der 76-Jährige und sein Management. Den Fans und den Aprés-Ski-Partygästen gefiel die neue musikalische Richtung und Heino in Lederjacke allerdings. Und der gebürtige Düsseldorfer traute sich 2013 sogar zum größten deutschen Metal-Festival in Wacken.

Die PR-Maschinerie des Volksmusikers steht auch 2015 nicht still. DSDS wird sicherlich von Heino profitieren und ist schon jetzt Dank ihm wieder im Gespräch. Wie Heinos Hannelore (71) zu den neuen TV-Jury-Aktivitäten ihres Gatten steht ist nicht bekannt. Zu seinen eigenen Beweggründen bei der Show mitzuwirken sagte er dem Nachrichtenportal spot on news: „Ich habe das früher eigentlich nie angeschaut. Aber ich bin froh, dass mich Dieter Bohlen geholt hat. Irre, welche Leute man da kennenlernt. Und die Sprüche von Dieter — sensationell.“

Und wenn er gerade nicht hinterm Jury-Pult sitzt, können Fans Heino und Hannelore im historischen Kurhaus in Bad Münstereifel antreffen, wo das Paar eine komplette Etage bewohnt. Das Hotel betreibt auch das Heino-Café, das regelmäßig zahlreiche Menschen anzieht. Denn selbst wenn DSDS wieder floppt — dem Schlagersänger kann’s egal sein. Zu Verlieren hat er bei der Geschichte nichts.

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