Köln/Hagen Geldautomatensprengungen: Polizei fasst mutmaßliche Gangster

Köln/Hagen (dpa) - Die Polizei hat mehrere Männer festgenommen, die reihenweise Geldautomaten in die Luft gejagt haben sollen. Etwa ein Dutzend Taten könnten der Bande zugerechnet werden, berichtete die Polizei am Mittwoch in Köln.

Diese Gasflaschen wurden von der Polizei bei einem Einsatz in der Nacht zum 22.02.2017 nach der versuchten Sprengung eines Geldautomaten in Hagen sichergestellt. Foto: Polizei Nordrhein-Westfalen Köln

Diese Gasflaschen wurden von der Polizei bei einem Einsatz in der Nacht zum 22.02.2017 nach der versuchten Sprengung eines Geldautomaten in Hagen sichergestellt. Foto: Polizei Nordrhein-Westfalen Köln

Foto: Polizei Nordrhein-Westfalen Köln

Als zwei der insgesamt fünf Verdächtigen in der Nacht zum Mittwoch versuchten, den Geldautomaten einer Bank in Hagen zu sprengen, schlug ein Spezialeinsatzkommando (SEK) zu und nahm die beiden fest. Sie stammen möglicherweise aus der Täterszene, die seit zwei Jahren in Nordrhein-Westfalen als „Audi-Bande“ für Furore sorgt.

Ihre Flucht hätten die mutmaßlichen Gangster bis ins kleinste Detail geplant. „Häufig waren sie mit hochmotorisierten Fluchtfahrzeugen an den Tatorten, meist Audis mit mehr als 400 PS“, sagte Kriminaldirektor Klaus-Stephan Becker.

Bei dem Zugriff wurde einer der beiden Männer sowie ein Polizist von einem Diensthund leicht verletzt. Kurz darauf fasste ein SEK drei weitere Verdächtige in einem Parkhaus in Duisburg. Sie sollen genau wie die beiden Hauptverdächtigen einer niederländisch-marokkanischen Bande angehören. Die Männer sind zwischen 24 und 42 Jahre alt und regelmäßig für ihre Beutezüge nach Deutschland gekommen.

Nach weiteren Ermittlungen durchsuchte die Polizei fünf Garagen in Hagen, Wuppertal, Duisburg, Dormagen und Köln sowie eine Wohnung in Duisburg. „Die Beweismittel, die wir dort sichergestellt haben, zeigen, dass es sich um hochprofessionelle Täter handelt“, sagte Becker. Unter anderem beschlagnahmten die Ermittler 16 Gasflaschen.

Deren Inhalt füllten die Verdächtigen, die bei ihren „Raubzügen“ immer mit Sturmhauben und einheitlichen Regenanzügen bekleidet waren, in die Geldautomaten und brachten das Gas dann zur Explosion. „Mittlerweile hatten die Täter das so perfektioniert, dass sie genau so viel Gas in die Automaten leiteten, dass diese aufplatzten, sonst jedoch nichts zu Bruch ging“, erklärte Becker.

Die Verdächtigen haben sich bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert. Sie sollen am Donnerstag einem Haftrichter vorgeführt werden.

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