Gauck ehrt Alexander Gerst mit Bundesverdienstkreuz

Sein Einsatz im Weltall hat Alexander Gerst zu einem populären Mann gemacht. Jetzt wird er auch vom Bundespräsidenten geehrt. Doch diesmal behält Gerst die Bodenhaftung - und dankt seiner Großmutter.

Bundespräsident Joachim Gauck zeichnet Raumfahrer Alexander Gerst mit dem Bundesverdienstkreuz aus.

Bundespräsident Joachim Gauck zeichnet Raumfahrer Alexander Gerst mit dem Bundesverdienstkreuz aus.

Foto: Rainer Jensen

Berlin (dpa). Bundespräsident Joachim Gauck hat den deutschen Raumfahrer Alexander Gerst mit dem Bundesverdienstkreuz Erster Klasse ausgezeichnet. Gerst (38) erhielt den Orden am Dienstag im Berliner Schloss Bellevue - „in Anerkennung der um Volk und Staat erworbenen Verdienste“.

Durch eine Kuppel der Internationalen Raumstation blickt Gerst auf die Erde.

Durch eine Kuppel der Internationalen Raumstation blickt Gerst auf die Erde.

Gerst hatte von Mai bis November vergangenen Jahres auf der Internationalen Raumstation ISS gearbeitet. Seine Fotos und die bunten Berichte, die er aus dem Weltraum über die sozialen Netzwerke verbreitete, verschafften ihm und seiner Mission große Popularität.

In einer kurzen Ansprache würdigte Gauck die Zusammenarbeit zwischen Europäern, Amerikanern und Russen in der Raumfahrt. „Dies sollte nicht wissenschaftliche Ausnahme, sondern Vorbild und Anstoß für Frieden, Ausgleich und Zusammenarbeit hier untern auf der Erde sein.“ Der Bundespräsident hob auch die Bedeutung der Erforschung des Weltalls hervor - trotz der hohen Kosten. „Nicht zuletzt wird die Raumfahrt immer wichtiger für die Beantwortung globaler Zukunftsfragen der Menschheit - etwa Klimawandel und Erwärmung.“

„Wahlfreiheit und Inspiration“ nannte Gerst in seiner Dankesrede die wichtigsten Wurzeln seines Erfolgs. „Ich bin froh und glücklich, dass ich in einem Land aufwachse, wo wir die freie Wahl haben, freie Berufswahl, wo wir etwas studieren können, auch wenn unsere Eltern vielleicht nicht reich sind.“ Nun fühle er die Verantwortung, „ein bisschen was zurückzugeben“ und selbst junge Menschen zu inspirieren. Gerst dankte den vielen Mitarbeitern, unter anderem bei der Europäischen Raumfahrtagentur Esa, aber auch seinen Eltern und Großeltern. Sie hätten nie versucht, ihm die Neugier auszutreiben.

Neben seinen Eltern und seiner Lebensgefährtin war auch Gersts Großmutter bei der Zeremonie im Schloss Bellevue dabei. Für seine Mission rund 400 Kilometer über der Erde war Gerst bereits zum Ehrenbürger seiner Geburtsstadt Künzelsau (Baden-Württemberg) ernannt worden. Gerst war der elfte Deutsche im Kosmos und der dritte auf der Raumstation ISS. Einen weiteren Einsatz im Weltraum schließt er nicht aus.

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