Bonn Fünf Tote bei mutmaßlichen Familiendramen in Bonn und Bergheim

Drei Menschen sterben in Bonn, zwei weitere in Bergheim. In beiden Fällen könnte es sich um Familiendramen handeln.

Bei den drei Toten in Bonn soll es sich nach ersten Erkenntnissen um Vater, Mutter und Kind handeln. Im Bild: Polizisten der Spurensicherung sind vor Ort.

Bei den drei Toten in Bonn soll es sich nach ersten Erkenntnissen um Vater, Mutter und Kind handeln. Im Bild: Polizisten der Spurensicherung sind vor Ort.

Foto: Oliver Berg

Bonn. Bei zwei mutmaßlichen Familiendramen im Rheinland sind am Montag fünf Menschen ums Leben gekommen. In Bonn soll ein Mann seine Frau und seine drei Jahre alte Tochter getötet haben, bevor er bei einer Auseinandersetzung mit der Polizei selbst ums Leben kam. Im gut 60 Kilometer entfernten Bergheim (Rhein-Erft Kreis) soll eine 65-Jährige aus Verzweiflung zunächst ihren Sohn und dann sich selbst getötet haben. In Bonn fanden die Einsatzkräfte in einer Wohnung im Stadtteil Plittersdorf am frühen Montagmorgen ein lebloses drei Jahre altes Mädchen sowie eine ebenfalls leblose Frau.

Bei den drei Toten in Bonn soll es sich nach ersten Erkenntnissen um Vater, Mutter und Kind handeln.

Bei den drei Toten in Bonn soll es sich nach ersten Erkenntnissen um Vater, Mutter und Kind handeln.

Foto: Oliver Berg

Als die Beamten auf den mutmaßlichen Vater und Ehemann trafen, kam es zur Konfrontation, wie die Polizei mitteilte. Die Einsatzkräfte schossen demnach. Der Mann sei noch in der Wohnung gestorben. Die Ermittler gingen nach ersten Einschätzungen davon aus, dass er Frau und Kind getötet hat. Die Beamten wurden den Angaben zufolge von Nachbarn alarmiert, die in der Wohnung in einem Mehrfamilienhaus einen Streit gehört hatten. Da die Tür versperrt gewesen sei, hätten die Einsatzkräfte die Wohnung im ersten Obergeschoss mit Hilfe der Feuerwehr über den Balkon betreten. Dort habe man dann das Mädchen und die 39 Jahre alte Frau gefunden.

Der 40-jährige Mann habe sich in einem weiteren Zimmer hinter einer geschlossenen Tür aufgehalten. „Als wir die Tür zu diesem Zimmer geöffnet hatten, kam es zu einer kurzen konfrontativen Situation, in deren Verlauf die Kollegen von der Schusswaffe Gebrauch gemacht haben“, sagte ein Polizeisprecher. Nähere Angaben machte er nicht. Der genaue Ablauf sei noch Teil der Ermittlungen. Aus Gründen der Neutralität übernahm die Polizei aus Köln den Fall.

Auch zur Todesursache von Frau und Mädchen machte die Polizei zunächst keine Angaben. „Wir wissen nicht, welcher Auslöser letztlich dafür gesorgt hat, dass es zu dieser eskalierten Situation in der Wohnung gekommen ist“, sagte der Sprecher. Das Mehrfamilienhaus wurde von der Polizei abgesperrt, Spurensicherer waren im Einsatz. Notfallseelsorger kümmerten sich um die Nachbarn.

In Bergheim vermuten die Ermittler den Grund für das Familiendrama in schwerwiegenden Erkrankungen der Frau und ihres Sohnes. Aus Verzweiflung darüber soll die 65-Jährige zunächst ihren Sohn und dann sich selbst getötet haben.

Die Leiche der Frau war am Montagmorgen von einem Fußgänger im Garten vor einem Hochhaus gefunden worden. In der Wohnung der Frau entdeckten die Polizisten wenig später die Leiche ihres 37-jährigen Sohnes und einen Abschiedsbrief. Der 66 Jahre alte Ehemann und Vater hatte während der Tat in der Wohung geschlafen und nach Polizeiangaben nichts mitbekommen. dpa

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