Freie Fahrt für Lebensretter

Ministerium und Verkehrswacht werben mit Bannern an Autobahnbrücken für mehr Rücksichtnahme und freie Rettungsgassen.

Freie Fahrt für Lebensretter
Foto: Polizei NRW

Düsseldorf. Mit Rettungsgassen tun sich Autofahrer noch immer schwer. Auch das seit letztem Herbst erhöhte Bußgeld hat noch nicht dazu geführt, dass Verkehrsteilnehmer bei Stau vorausschauend eine Rettungsgasse bilden.

Mit 250 Bannern an Autobahnbrücken werben jetzt Verkehrs- und Innenministerium, Landesverkehrswacht, Autobahnpolizei und Straßen.NRW für mehr Rücksichtnahme. Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU): „Blockierte Fahrbahnen gefährden Gesundheit und Leben von Unfallopfern, weil die Rettungskräfte wertvolle Minuten verlieren. Wir wollen erreichen, dass die Verkehrsteilnehmer wieder aufmerksamer und rücksichtsvoller unterwegs sind.“ Innenminister Herbert Reul (CDU) sagt: „Rettungsgasse rettet Leben. Mit den Bannern möchten wir den Menschen in Nordrhein-Westfalen zeigen, wie sie eine Rettungsgasse bilden müssen. Nach Unfällen kommt es auf jede Sekunde an.“

Klaus Voussem, Vizepräsident Landesverkehrswacht NRW, erklärt, wie eine Rettungsgasse gebildet wird. „Es ist doch einfach: Auf Straßen mit mindestens zwei Fahrstreifen je Richtung muss bei Stau oder stockendem Verkehr sofort eine freie Gasse für die Durchfahrt von Polizei- und Hilfsfahrzeugen gebildet werden. Wer auf der linken Spur unterwegs ist, hält sich links, auf allen anderen Fahrspuren hält man sich rechts. Der Standstreifen bleibt frei.“

Straßen.NRW-Direktorin Elfriede Sauerwein-Braksiek macht darauf aufmerksam, dass die Gasse auch für Abschlepper und für Betriebsdienstfahrzeuge wichtig ist. „Es sollte auch für Abschleppfahrzeuge eine Gasse gebildet werden, wenn es zu Staus kommt.“

Viele Verkehrsteilnehmer denken immer noch viel zu spät an die Rettungsgasse, oft erst, wenn hinter ihnen ein Martinshorn ertönt. Nur 53 Prozent der Befragten in einer ADAC-Studie wussten überhaupt, dass sie bei Stau eine Rettungsgasse freihalten müssen. Nach einer Umfrage im Auftrag der Johanniter-Unfallhilfe wissen sogar fast 64 Prozent der Führerscheininhaber in Deutschland nicht, wie eine Rettungsgasse bei einer dreistreifigen Straße zu bilden ist. Red

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