Flut in Australien: Zahl der Todesopfer steigt

Sydney (dpa) - Die verheerenden Überschwemmungen in Australien haben bislang mindestens acht Menschen das Leben gekostet. Das meldete der „Courier Mail“ in einem Online-Bericht. Eine 41-jährige Frau wurde in ihrem Auto von den Fluten eines Flusses im Norden des Bundesstaates Queensland fortgerissen.

Die Stadt Rockhampton an der Ostküste mit 75 000 Einwohnern war am Sonntag von der Außenwelt abgeschnitten. Die Krisengebiete müssen sich auf neue Unwetter und Fluten einstellen. Meteorologen kündigten für diesen Montag für Queensland Gewitter mit sehr starkem Regen und heftigen Winden an. Eine weitere Gefahr sind Schlangen, die sich aus den Wassermassen ins Trockene retten. „Überall da draußen sind Schlangen“, sagte eine Frau aus der Rockhampton-Region der „Courier Mail“. „Sie kommen zu Tausenden aus den Fluten und suchen einen trockenen Fleck. Manche kommen bis ins Haus.“

Der Schaden der Katastrophe wird auf mehr als eine Milliarde australische Dollar (765 Millionen Euro) geschätzt. 200 000 Menschen waren betroffen, von denen die meisten ihre Häuser vorübergehend verließen und bei Freunden und Verwandten Zuflucht suchten.

Von „biblischen Ausmaßen“ der Katastrophe sprach ein Politiker, der die Region überflogen hatte. Der halbe Bundesstaat Queensland stand unter Wasser - eine Fläche so groß wie Deutschland und Frankreich zusammen. In manchen Gebieten waren es die schlimmsten Überschwemmungen seit mehr als 50 Jahren, in anderen stand das Wasser so hoch wie nie zuvor seit Beginn der Messungen vor über 100 Jahren.

Von Rockhampton und Mackay weiter im Norden aus fahren Touristen oft auf die Inseln des Great Barrier Reefs. Jedoch haben die meisten ihre Pläne wegen der heftigen Regenfälle an Weihnachten frühzeitig geändert.

In dem von Wassermassen umgebenen Rockhampton rund 1000 Kilometer nördlich von Sydney trat in der Innenstadt der Fluss Fitzroy über die Ufer. Der Katastrophenschutz war rund um die Uhr im Einsatz, um Flutbarrieren aufzubauen. Bürgermeister Brad Carter richtete einen dringenden Appell an die Einwohner: „Wir brauchen etwa 50 Freiwillige, um 2000 Sandsäcke zu füllen“, sagte er. Rund 40 Prozent der Stadt könnten überflutet werden, 4000 Gebäude lagen in der unmittelbaren Gefahrenzone.

In Queensland waren etwa 20 Städte von der Außenwelt abgeschnitten. Hubschrauber waren im Einsatz, um die Menschen aus der Luft zu versorgen. Im Hinterland von Rockhampton und weiter südlich entspannte sich die Situation. In Bundaberg, Emerald und Theodore gingen die Wasserpegel zurück. Dort war das Ausmaß der Schäden zu sehen: Straßen haben tiefe Schlaglöcher, Stromleitungen sind abgerissen und Abwasserrohre überflutet.

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