Feuerball über Cape Canaveral

Vor 25 Jahren explodierte das Space-Shuttle „Challenger“.

Washington. Genau 58,788 Sekunden lang war die Welt in Ordnung. Für die US-Raumfahrtbehörde Nasa, die zum 25. Mal in ihrer Geschichte ein Space Shuttle ins All schießen wollte.

Für die Eltern der Grundschullehrerin Christa McAuliffe, die von der Tribüne im Weltraumbahnhof Cape Canaveral zuschauten, wie ihre Tochter als erste ganz normale Bürgerin mit in den Orbit fliegen durfte. Für Millionen Menschen an den Fernsehern, die dem Schauspiel eines Raketenstarts beiwohnen wollten. Doch dann passierte die Katastrophe.

Vor 25 Jahren hob das Space Shuttle „Challenger“ zu seinem zehnten Flug ab. Nach mehreren Tagen Startverzögerung ging scheinbar endlich alles nach Plan. „Triebwerke laufen normal“, stellte die Bodenkontrolle 45 Sekunden nach dem Start fest. Keine halbe Minute später explodierte der Raumtransporter in einem riesigen Feuerball. Sieben Besatzungsmitglieder verbrannten.

Noch heute zählt das Unglück für die Amerikaner zu den schlimmsten Ereignissen der jüngeren Geschichte. Wie beim Attentat auf den Präsidenten John F. Kennedy oder bei den Anschlägen vom 11. September halten Videos die Erinnerung wach.

Die Ursache war schnell klar: Für Florida ungewöhnlich niedrige Temperaturen in der Nacht vor dem Start hatten Dichtungsringe an einem der Antriebsraketen porös werden lassen. Während des Abhebens konnten heiße Gase entweichen, eine Kettenreaktion war unvermeidbar.

Es dauerte Monate, die verkohlten Überreste der toten Astronauten im Atlantik zu finden, begraben sind sie auf dem Heldenfried in Arlington. Sieben Helden seien gestorben, sagte der damalige Präsident Ronald Reagan am Abend des Unglücks in seiner TV-Ansprache.

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