Leonardo Da Vinci Airport Feuer in Fiumicino stört viele Flüge von und nach Rom

Rom (dpa) - Ein verheerendes Feuer im Flughafen Fiumicino hat den Luftverkehr von und nach Rom erheblich beeinträchtigt. Der Brand brach nach Angaben der Flughafenbehörden vom Donnerstag kurz nach Mitternacht aus.

Leonardo Da Vinci Airport: Feuer in Fiumicino stört viele Flüge von und nach Rom
Foto: dpa

Das Feuer entstand vermutlich in der Küche einer Kaffee- und Snackbar im Transitteil des Terminals 3. Erst am Morgen gegen 7.20 Uhr meldete die italienische Nachrichtenagentur Ansa nach einem Großeinsatz der Feuerwehr: Die Flammen sind gelöscht.

Riesige Rauchsäulen über Italiens größten Flughafen versetzten Menschen im Großraum der Hauptstadt in Angst und Schrecken. Noch kilometerweit entfernt war der Rauch im Morgengrauen zu sehen. Im Flughafen bewegten sich Feuerwehrleute und Angestellte mit Sauerstoffmasken oder hielten Tücher vor Mund und Nase. „Alles war eine Wand aus Rauch. In mehr als 30 Jahren habe ich so etwas noch nicht gesehen“, sagte ein Flughafenmitarbeiter.

Feuer legt Roms Flughafen lahm
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Die Behörden schlossen einen Anschlag oder Brandstiftung aus. Sie richteten ein Krisenzentrum ein. Auch Verkehrsminister Graziano Delrio schaltete sich in das Notfallmanagement ein.

Der internationale Flugbetrieb war stundenlang stark eingeschränkt. Betroffen waren vor allem innereuropäische Verbindungen, Intercontinentalflüge wurden am frühen Morgen noch abgefertigt. Nach und nach konnten Maschinen wieder starten und landen - die Passagiere wurden in andere Terminals gebracht. In Terminal 1 und 2 kam es Presseberichten zufolge zu chaotischen Szenen. Experten erwarteten, dass es Tage dauern könnte, bis im Terminal 3 wieder alles läuft.

Auch die Autobahn in der Nähe des Airports, der nach Leonardo da Vinci benannt ist, wurde vorübergehend gesperrt. Der Bahnverkehr von und nach Fiumicino war erheblich beeinträchtigt. Später fuhren wieder Züge in die Ewige Stadt. So konnten viele festsitzende Passagiere aus anderen Terminals dem Chaos Richtung Rom entkommen.

Glück im Unglück: Da nach Mitternacht kein großer Betrieb mehr herrschte, erlitten nach Angaben von Rettungskräften nur drei Menschen leichte Rauchvergiftungen. Sie konnten ins Freie gebracht und versorgt werden. Ein Mitarbeiter der niederländischen Fluggesellschaft KLM wurde mit Verdacht auf Herzinfarkt ins Krankenhaus gebracht, berichtete die Zeitung „Il Messaggero“.

Das Feuer sei wahrscheinlich in der Küche einer Kaffee- und Snackbar ausgebrochen und habe sich rasend schnell ausgebreitet, hieß es. Vielleicht sei ein Kurzschluss der Auslöser gewesen. Beschäftigte im Transitteil berichteten, sofort hätten die Rauchmelder geschrillt. Die Sprinkleranlage habe die hohen Flammen aber nicht eingedämmt.

Die Schäden gehen in die Millionen. Viele Duty-free-Geschäfte wurden auf einer Fläche von rund 1000 Quadratmetern zerstört.

Die italienische Fluggesellschaft Alitalia teilte via Twitter mit, es werde auch an anderen Flughäfen Verspätungen und Annullierungen geben. Am Donnerstag sei das gesamte Netzwerk der Gesellschaft betroffen gewesen. Fiumicino ist Alitalias Hauptdrehkreuz.

Am zweiten Hauptstadtflughafen Ciampino bildeten sich bereits im Morgengrauen lange Schlangen vor den Schaltern. „Es gab auch einige Spannungen“, berichtete ein Passagier, der eigentlich einen Flug ab Fiumicino gebucht hatte. Am Bahnhof Termini schauten Gestrandete, ob und wann sie ihr Ziel mit dem Zug erreichen könnten.

Auch Papst Franziskus war indirekt betroffen. Der Pontifex wollte an dem Tag zwar keine Flugreise antreten - er sollte aber in einer Ausstellung in Fiumicino gezeigt werden. Die Flughafenbetreiber verschoben das Ereignis auf einen noch zu bestimmenden Zeitpunkt.

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