Eurovision: Unheilig siegt für NRW, Düsseldorf hofft auf Lena

Moderator Elton verplappert sich beim Bundesvision Song Contest. In der Landeshauptstadt wiegelt man ab.

Düsseldorf/Berlin. Bis ganz zum Schluss mussten Bernd Heinrich Graf und seine Band "Unheilig" zittern. Am Ende siegten die Aachener beim Bundesvision Song Contest mit ihrem Beitrag "Unter deiner Flagge" - eine Liebeserklärung an Grafs Mutti - knapp vor "Silly" aus Sachsen-Anhalt.

Die Höchstnote von zwölf Punkten gab es nicht nur aus anderen Bundesländern, auch die Fans an Rhein und Ruhr verpassten Unheilig die höchste Wertung. Per SMS und Telefon konnten sie abstimmen. Volle Punktzahl, ein Novum. Bisher wurden die Teilnehmer aus NRW von ihren eigenen Landsleuten eher stiefmütterlich behandelt. Sieger bei dem Musikwettbewerb, den Stefan Raab 2005 aus Frust über das Abschneiden seines Schützlings Max Mutzke beim Grand Prix erfand, waren immer andere.

Möglicherweise kann sich NRW diesmal sogar in zweifacher Hinsicht als Sieger sehen. Wenn Moderator Elton recht hat. "Wir sind mit dem Song Contest ja nächstes Jahr in NRW", soll er dem unheiligen Grafen kurz vor der Siegerehrung am Freitag verraten haben. Gemeint hatte er die europäische Version.

Was man in Düsseldorf gar nicht so gern hört. Zwar bewirbt sich die Landeshauptstadt neben Hamburg, Hannover und Berlin um die Austragung des Spektakels. Aber im Rathaus hält man wenig von voreiligem Jubel. Bloß eine Außenseiterchance räumt Oberbürgermeister Dirk Elbers seiner Stadt ein.

"Düsseldorf vorn!" Das sind Schlagzeilen, auf die die Stadtvorderen sonst ungern verzichten. In der Causa Lena, die ihren Sieg am liebsten in der Arena verteidigen soll, backt man kleine Brötchen. Möglicherweise sei die rausgeplapperte Vorentscheidung ja ein Störfeuer aus Berlin. Um später das Bewerberfeld von hinten aufzurollen - und den vermeintlichen Favoriten Düsseldorf zu schlagen.

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