Erneut Milchpulver-Skandal in China

Peking. In China sind weiblichen Babys Brüste gewachsen - möglicherweise, weil das Pulver für ihre Milch Wachstumshormone enthielt. Derzeit werde noch untersucht, ob die sexuelle Frühentwicklung der Kinder tatsächlich vom Pulver verursacht worden sei, zitierten staatliche Medien am Mittwoch das Gesundheitsministerium.



Die Babymilch sei 1998 vom Unternehmen Synutra International in Qingdao im Osten Chinas produziert worden, sagte Ministeriumssprecher Deng Haihua der Zeitung "China Daily".

Bekannt wurden den Berichten nach bislang vier Fälle von abnormem Brustwachstum bei wenige Monate alten Mädchen. Alle Kinder hätten erhöhte Mengen der Hormone Estradiol and Prolaktin im Blut gehabt - und alle hätten die Synutra-Milch getrunken. Vermutet wird, dass die Milch für das Pulver von Kühen stammte, die mit Wachstumshormonen behandelt wurden.

Erst vor zwei Jahren hatte es einen schlimmen Skandal um verseuchte Babymilch in China gegeben. Bei Untersuchungen wurde festgestellt, dass viele Produkte mit giftigem Melamin belastet waren. Die Industriechemikalie wurde beigemengt, um einen höheren Proteingehalt - also bessere Qualität - vorzutäuschen.

Mindestens sechs Säuglinge starben damals offiziellen Angaben zufolge, rund 300 000 erkrankten. Mehr als 20 Verantwortliche wurden in der Folge angeklagt, zwei von ihnen hingerichtet. Seit 2008 hat es dennoch immer wieder neue Fälle Melamin-verseuchter Milchprodukte gegeben.

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