„Engel mit Eisaugen“ kann wieder hoffen

Perugia. Der „Engel mit den Eisaugen“, Amanda Knox, kann im Prozess um den Mord an der britischen Studentin Meredith Kercher wieder hoffen. Das Berufungsgericht im mittelitalienischen Perugia ordnete am Samstag an, strittige DNA-Spuren, die im ersten Prozess als Beweise gegen Knox (22) vorgebracht worden waren, neu zu nehmen und untersuchen zu lassen.

Das Gericht folgte damit einem Antrag der Verteidigung, die diese Entscheidung als einen großen Erfolg feierte. Auf der angeblichen Mordwaffe, einem Messer, waren DNA-Spuren des Opfers und von Knox gefunden worden, auf dem Büstenhalter der getöteten Britin zudem Hinweise auf Amandas italienischen Ex-Freund Raffaele Sollecito.

Die Amerikanerin Knox und Sollecito waren wegen der Bluttat an der Studentin 2009 zu jeweils 26 und 25 Jahren Haft verurteilt worden. Beide beteuerten immer, unschuldig zu sein. Die Angeklagten brachen nach der Entscheidung des Gerichts in Tränen aus, ihre Verteidiger meinten, nun könne der Mordprozess erst richtig beginnen. Sie hatten unter anderem auf eine weitgehende Verunreinigung des Tatorts verwiesen.

Auch passe die Klinge der angeblichen Tatwaffe nicht zu den Verletzungen des Opfers. Der elfmonatige Indizienprozess um Sex, Drogen und die Bluttat hatte die Amerikanerin Knox in der ersten Verhandlung zu einem Medienstar gemacht. Man nannte sie bald „Engel mit Eisaugen“.

Die britische Studentin war im November 2007 mit durchschnittener Kehle, von Dutzenden Messerstichen übersät und halbnackt auffunden worden.

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