Eiszeit — bis zum Wochenende

Ein Hoch bringt automatisch schönes Wetter? Von wegen, es wird mächtig kalt! In der Nacht zu Samstag bleibt man besser im Bett.

Düsseldorf/Offenbach. Eistage für Deutschland: Russische Kälte bestimmt das Winterwetter bis zum Wochenende. Am bundesweit größten Flughafen in Frankfurt normalisierte sich die Lage nach dem Chaos der Vortage wieder.

Auch von den Straßen meldete die Polizei am Mittwoch vergleichsweise wenig Autounfälle, etwa aus Brandenburg ein paar Dutzend. Im thüringischen Nordhausen rammte ein Betrunkener mit seinem zugeschneiten Auto, das er nicht freigekratzt hatte, am Dienstagabend einen Mast und zwei parkende Autos.

Von der Bahn hieß es am Mittwoch, im Fernverkehr gebe es nur „vereinzelte Zugausfälle“, außerdem kleine Verspätungen wegen des ICE-Tempolimits von 200 Stundenkilometern. Das Limit für die Schnellzüge, die sonst auch mehr als 300 fahren können, gilt schon seit ein paar Tagen. Es ist eine Vorsichtsmaßnahme, damit aufgewirbelte Eisbrocken die Züge nicht beschädigen.

„Von Eistagen sprechen wir, wenn die Temperaturen auch tagsüber nicht über null Grad steigen“, sagte die Meteorologin Dorothea Paetzold vom Deutschen Wetterdienst. Verursacher des Frostwetters ist Kaltluft aus Russland, die eine östliche Bodenströmung ins Land schaufelt.

„Nachts sind bis zum Wochenende wieder zweistellige Minuswerte vor allem im Osten im Programm“, sagte Paetzold. Besonders eisig geht es in der Nacht zum Samstag zu: „Wo es lange Zeit klar ist, sind über Schnee bis minus 20 Grad möglich.“

Aber auch von Nordrhein-Westfalen bis nach Brandenburg ist bis zum Wochenende mit strengem Nachtfrost zu rechnen. Tagsüber werde es kaum wärmer als minus fünf bis minus acht Grad. „Wo die Zutaten Schneedecke und wolkenloser Himmel vorhanden sind, wird es am heftigsten.“

Kräftiger Ostwind treibt die eisige Luft aus Russland voran. „Die Schneedecke wirkt wie ein Akku für die Kälte“, sagt Paetzold. Hoch „Camelia“ zeige zugleich, dass hoher Luftdruck nicht unbedingt zu schönem Wetter führt. Die Sonne macht sich rar, es bleibt trüb und neblig.

Über hiesige Temperaturen können dlufie Menschen in Osteuropa vermutlich nur lachen: In der russischen Hauptstadt Moskau wird es nachts bis zu 27 Grad — minus versteht sich. Bisher starben in Russland 200 Menschen aufgrund der Kälte. Red/dpa

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