Ein Gewächshaus voller Glück

In Rommerskirchen wachsen 50 000 Klee-Pflanzen.

Rommerskirchen. Eine Plantage Glück. In der Gärtnerei Dietz in Rommerskirchen vor den Toren von Köln wird es in diesen Wochen gehegt für den großen Auftritt an Silvester: Glücksklee steckt in 50 000 Töpfchen bei kühlen neun Grad im Glashaus und reckt die verheißungsvollen vierteiligen Blätter in das bisschen Helligkeit des trüben Winters.

Verantwortlich für das wachsende Glück ist Betriebsleiter Michael Kopp. Er wacht über die grünen Hoffnungsträger. Denn viele Menschen möchten Symbole bemühen, um das Glück im neuen Jahr für sich selbst heraufzubeschwören.

„Der Jahreswechsel scheint den Menschen schicksalsträchtig,“ weiß Alois Döring, Experte für rheinisches Brauchtum beim Institut für Landeskunde in Bonn. „Zwischen dem alten und dem neuen Jahr leben sie in einem Spannungsfeld von Befürchtungen und Hoffnungen.“ Da bekommt das sprießende Kleetöpfchen auf der heimischen Fensterbank eine Herkulesaufgabe: Helfershelfer für Fortuna und Schutzschirm vor Ungemach.

Um den Wünschen und guten Hoffnungen zum Jahreswechsel auf die Sprünge zu helfen, belässt es der Handel nicht beim Klee. Gärtner Michael Kopp setzt in der Gärtnerei die Pflänzchen in Übertöpfe in Schweinchenform. Auf manchem prangt noch ein Hufeisen, ein Fliegenpilz oder ein Marienkäfer.

Persönlich hat Michael Kopp einen ganz eigenen Joker: eine Karpfenschuppe im Geldbeutel, damit das Kleingeld nie ausgeht. Die Tradition brachte seine Ehefrau aus ihrer polnischen Heimat in die Familie.

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