Duisburg testet Alkoholverbot in der City

Mit dem Verbot will die Stadt das Sicherheitsgefühl verbessern.

In der Duisburger Innenstadt gilt von kommender Woche an ein Alkoholverbot auf bestimmten Straßen und Plätzen. (Symbolbild)

In der Duisburger Innenstadt gilt von kommender Woche an ein Alkoholverbot auf bestimmten Straßen und Plätzen. (Symbolbild)

Foto: Uwe Zucchi

Duisburg. In der Duisburger Innenstadt gilt von kommender Woche an ein Alkoholverbot in der Einkaufsmeile sowie auf einigen Straßen und Plätzen. Die Stadt will damit die Innenstadt wieder attraktiver machen. Das Verbot soll testweise zunächst für ein halbes Jahr gelten. Dies hat der Stadtrat am Montag beschlossen, wie die Pressestelle mitteilte. Ausgenommen sind Gastronomiebetriebe.

Das Sicherheitsgefühl von Kunden, Besuchern und Einzelhändlern werde durch Alkoholkonsumenten erheblich beeinträchtigt, hieß es in der Beschlussvorlage. Passanten und Anwohner hätten regelmäßig von Sachbeschädigungen, Gewalttätigkeiten oder öffentlichem Urinieren und Erbrechen durch Betrunkene berichtet. Alkoholverbote für bestimmte Bereiche gibt es auch in anderen Städten, etwa in Bonn und Herne.

Der Geschäftsführer des Diakoniewerks Duisburg, Sieghard Schilling, kritisierte das Vorhaben und sprach von „Vertreibungspolitik“. Die Politik solle zuerst fragen: „Wie kann man den Menschen helfen? Wie kann man ihnen klipp und klar sagen, wie sie sich zu benehmen haben?“ Seiner Ansicht nach reicht „ganz normales Ordnungsrecht“. „Wenn man aber keine Kräfte mehr hat, die das umsetzen können, dann muss man sich nicht wundern.“

Die Stadt Herne hatte vor neun Monaten ein solches Verbot in drei Bereichen eingeführt. Stadtsprecher Horst Martens sprach am Montag von einer „positiven Bilanz“. Die Umsetzung klappe sehr gut. „Die Mitarbeiter des kommunalen Ordnungsdienstes gehen vermehrt Streife, kontrollieren regelmäßig, verteilen auch Bußgeld, in seltenen Fällen Platzverweise.“ Die drei Bereiche seien wieder von der Allgemeinheit zurückerobert worden.

Auch in Düsseldorf, Krefeld und Wuppertal wurde bereits über ein Verbot gesprochen. Während Düsseldorf und Krefeld sich klar gegen ein solches aussprechen, ist man in Wuppertal interessiert. Hier wolle man den Duisburger Versuch abwarten und dann weiter sehen.

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