Drogen-Oma bei Geschäften im Hintergrund?

Solingen/Wuppertal. Im Prozess gegen Deutschlands vermeintlich älteste Drogenhändlerin (85) und vier weitere Angeklagte hat am Freitagmorgen vor dem Wuppertaler Landgericht ein 43-jähriger Mann ausgesagt, der mehrere Male beim Sohn (50) der Seniorin und einem Bekannten (29) Betäubungsmittel gekauft haben will.

Dabei habe die 85-Jährige ihm höchstens die Tür geöffnet, sich dann aber im Hintergrund gehalten. In der Küche der Familie habe er sich weitgehend selbst bedienen können. Nach dem Abwiegen sei es üblich gewesen, das Geld in ein "Pöttchen" zu legen. Zudem will der Zeuge Gartenarbeiten für die 85-Jährige übernommen haben.

Sollten die Merscheider einmal keine Drogen für den Zeugen gehabt haben, will er zu dem ebenfalls angeklagten Rollstuhlfahrer (29) gefahren sein, um sich einzudecken.

Der 28-jährige Enkel ließ am Freitagmorgen von seinem Rechtsbeistand eine Erklärung zur Person verlesen. Danach hat er mit dem Konsum von Heroin begonnen, um seine schmerzhafte Rückenprobleme zu bekämpfen.

Seine gleichaltrige Freundin berichtete dagegen mit eigenen Worten, dass sie als Teenager in die Kinder- und Jugendpsychatrie eingewiesen worden sei, weil man sie beim Marihuana-Rauchen erwischt hätte. Doch der Aufenthalt in der Klinik hatte eine fatale Wirkung: Dort sei sie mit Konsumenten harter Drogen zusammen gewesen. Über die sei sie ans Heroin gekommen.

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