Deutscher in Karibik bei Schusswechsel mit Polizei getötet

Fast eine Stunde dauerte das Feuergefecht im Ferienort Sosúa in der Dominikanischen Republik. Ein Deutscher stirbt, ein weiterer wird verletzt. Die Umstände scheinen dubios.

Santo Domingo (dpa). Bei einem Schusswechsel mit der Polizei ist in der Dominikanischen Republik in der Karibik ein Deutscher getötet worden. Videoaufnahmen zeigten den Mann in einer Blutlache und mit kugelsicherer Weste. Daneben lag ein großkalibriges Gewehr. Ein weiterer Deutscher wurde verletzt und festgenommen, wie ein Sprecher der dominikanischen Polizei am Mittwochabend (Ortszeit) mitteilte.

Außerdem wurde eine deutsche Frau, die ebenfalls eine schusssichere Weste bei ihrer Festnahme trug, vor laufender Kamera abgeführt. Drei dominikanische Polizisten wurden den Angaben zufolge bei dem etwa einstündigen Schusswechsel verletzt. Die genauen Hintergründe des Vorfalls in dem Ort Sosúa waren zunächst noch unklar. Es handelte sich offenbar um einen Razzia.

Die Polizei fand nach lokalen Medienangaben bei der Durchsuchung des Geländes M-16-Gewehre, Maschinenpistolen und Handfeuerwaffen. Weder die deutsche Botschaft in Santo Domingo noch das Auswärtige Amt in Berlin wollten die Erschießung eines Deutschen und die Festnahme weiterer Deutscher zunächst kommentieren oder bestätigen.

Am Mittwoch hatte ein Großaufgebot von dominikanischen Polizisten, Vertretern der Justizbehörden und von Interpol gegen 9 Uhr Ortszeit versucht, das betroffene Gelände in einem Villenviertel oberhalb der Stadt zu durchsuchen, wo sich eine sektenähnlichen Gruppe mit dem Namen „Akademie für zukünftige Gesundheit“ aufgehalten haben soll.

Die Gruppe stand seit Jahren unter Beobachtung. Bei dem Verletzten handelt es sich den Angaben zufolge um einen 61-jährigen deutschen Immobilienhändler und selbst ernannter Wunderheiler, der seit Jahren in dem Ferienzentrum an der Nordküste der Dominikanischen Republik lebt, das vor allem bei Deutschen beliebt ist.

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