Deutsche als Unterstützerin von türkischer Terrorgruppe verurteilt

Als Unterstützerin einer linksextremen türkischen Terrorgruppe ist eine deutsche Journalistin zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und zehn Monaten verurteilt worden.

Düsseldorf. Als Unterstützerin einer linksextremen türkischen Terrorgruppe ist eine deutsche Journalistin zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und zehn Monaten verurteilt worden. Das teilte das Oberlandesgericht in Düsseldorf am Donnerstag mit.

Die Griechenland-Korrespondentin der Zeitung "Junge Welt", Heike S., hatte ausgesagt, in den 90er Jahren Broschüren der Partei DHKP-C (Revolutionäre Volksbefreiungspartei und -front) ins Deutsche übersetzt und Öffentlichkeitsarbeit für die Gruppierung betrieben zu haben. Sie habe damals deren Einsatz für Menschenrechte unterstützt.

Ursprünglich hatte die Bundesanwaltschaft der 43-Jährigen vorgeworfen, sogar Mitglied einer Terrorgruppe innerhalb der DHKP-C gewesen zu sein und von "Todesurteilen" gegen Abweichler in Deutschland gewusst zu gehaben. Heike S. hatte dies im Prozess entschieden zurückgewiesen.

Die DHKP-C, hervorgegangen aus der türkischen Terrorgruppe Devrimci Sol, führt in der Türkei einen "bewaffneten Kampf", der den türkischen Staat beseitigen und durch ein marxistisch-leninistisches Regime ersetzen soll.

Seit 2001 wurden dafür laut Bundesanwaltschaft wiederholt Selbstmordattentäter eingesetzt. Deutschland und andere europäische Länder dienten der Gruppe als Rückzugsraum. Nach Anschlägen auf "Verräter" hatte die DHKP-C 1999 erklärt, von Gewaltaktionen in Deutschland abzusehen.

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