Das TV-Duell der Alphatiere

Thomas Gottschalk plaudert mit Boris Becker und Hape Kerkeling in Düsseldorf – Dieter Bohlen sucht zur gleichen Stunde neue Superstars.

Düsseldorf. Beide kennzeichnet eine große Klappe. Der eine nutzt sie vorwiegend, um talentfreie Nachwuchssänger niederzumachen ("Du hast Ausstrahlung wie ein Kasten Knete"). Der andere, um seine prominenten Gäste auf der Wettcouch manchmal auch mit Anzüglichkeiten aufs Korn zu nehmen ("20 Eier am Brett sehen aus wie die Trophäen-Sammlung von Alice Schwarzer").

Am Samstag treten Dieter Bohlen und Thomas Gottschalk, die beiden Alphatiere des deutschen Fernsehens, zur besten Sendezeit um 20.15 Uhr gegeneinander an: Gottschalks "Wetten, dass..?" (ZDF), diesmal live aus der Düsseldorfer Messe, gegen Bohlens "Deutschland sucht den Superstar" (RTL), live aus Köln. Wer zu Bohlen geht, will groß rauskommen - wer auf Gottschalks Wett-Couch sitzt, hat das in der Regel bereits geschafft.

Jahrelang galt "Wetten, dass..?" am Samstagabend als unbesiegbar: Die meisten Sender sendeten als Konkurrenz nur Wiederholungen. RTL schickt nun immer häufiger eigene Quoten-Hits gegen das ZDF-Flaggschiff ins Rennen - und hofft, mit "DSDS" zumindest bei den jüngeren Zuschauern zu punkten. Sechs Millionen schauen bei der Casting-Show in der Regel zu, bei "Wetten, dass..?" waren es zuletzt rund zehn Millionen.

Die RTL-Suche nach dem sechsten "Superstar" in der Sendergeschichte geht am Samstag in die entscheidende Phase. Die 15 verbliebenen Kandidaten aus 30 000 Bewerbern treten in der ersten Live-Show an - zehn davon können von den Zuschauern in die nächste Runde gewählt werden.

Bohlen ist froh, dass unter den letzten 15 Kandidaten einige "schräge Vögel" sind, sagte er der "Bunten". "Es ist bei Künstlern oft so, dass es einen Split in ihrer Persönlichkeit gibt. Wenn man sich Joe Cocker oder Tina Turner ansieht: In deren Leben gibt es sehr viele Brüche." Einer seiner Favoriten ist der 27-jährige Verwaltungsangestellte Holger Göpfert, der bislang durch schüchtern-tapsiges Auftreten und kraftvolle Beatles-Interpretationen am Keyboard auffiel.

Gottschalks ZDF-Show, am Samstag das sechste Mal in Düsseldorf, geht in die 180. Ausgabe. Und wieder ist das Star-Aufgebot groß: Hollywood-Star Jennifer Aniston wird auf der Wett-Couch sitzen, ebenso die Schauspieler Heike Makatsch, Andrea Sawatzki und Heino Ferch.

Auch der frisch gekürte Oscar-Preisträger Jochen Alexander Freydank ("Spielzeugland") kommt nach Düsseldorf. Als musikalische Gäste werden Oasis, Reamonn, Duffy und Hape Kerkeling in seiner neuen Rolle als Uschi Blum ("Sklavin der Liebe") erwartet.

Auch Boris Becker, einer von Gottschalks häufigsten Gästen, darf auf dem Wett-Sofa Platz nehmen. Er war eigentlich schon für die Sendung am 8. November mit seiner damaligen Freundin Sandy Meyer-Wölden eingeladen und wollte dort den Hochzeitstermin verkünden.

Stattdessen kam das Liebes-Aus der beiden - und der Ex-Tennis-Star sagte den Auftritt kurzfristig ab. Jetzt kommt er eben heute - mit Lilly Kerssenberg, der alten und neuen Frau an seiner Seite. "Solange Boris den Überblick hat...", sagt Gottschalk dazu: "Ich habe seit 35 Jahren dieselbe, das tut mir gut. Aber Boris ist ja sportlich."

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