Cousin erschlagen: 34 000 Euro für Eltern

Familien-Drama endete mit einem Teilerfolg im Zivilprozess. Täter hatte endlich ausgesagt.

Düsseldorf. Am Ende hatten die Eltern von Daniel D. nur eine Genugtuung. Dass nämlich der Mann, der ihren Sohn brutal getötet hatte, im Zivilprozess vor dem Düsseldorfer Landgericht endlich sein Schweigen brach und einräumte, dass er seinen Cousin umgebracht hatte. Außerdem wurden den Klägern, die gleichzeitig Onkel und Tante des Täters sind, gestern knapp 34 000 Euro Schademsersatz und Schmerzensgeld zugesprochen.

Vor drei Jahren war der Aushilfslehrer wegen Totschlags zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Er hatte Daniel D., mit dem er wie ein Bruder aufgewachsen war, im Dezember vor vier Jahren an einer Landstraße bei Kaarst mit einem Spaten erschlagen. Über das Motiv war damals nur gerätselt worden. Der 31-Jährige hatte offenbar große Probleme mit seinem Studium und soll als Aushilfssportlehrer Fotos von Schülerinnen in der Umkleidekabine gemacht haben. Obwohl die Eltern von Daniel D. ihn im Strafprozess immer wieder aufforderten, eine Aussage zu machen, schwieg der Angeklagte bis zuletzt.

Das änderte sich im Zivilprozess. Denn da wäre es für den 31-Jährigen schädlich gewesen, wenn er sich nicht äußerte. Er sagte aus, man habe sich abends an der Landstraße verabredet, um Bäume zu stehlen, die man Weihnachten verschenken wollte. Dabei gab es angeblich Streit, der dann eskalierte.

Zugesprochen wurde den Eltern jeweils ein Schmerzensgeld von 10 000 Euro. Außerdem knapp 10 000 Euro für die Beerdigung sowie weitere Auslagen. Die beiden Parteien kamen gestern nicht zur Urteilsverkündung.

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