Britische Forscher entdecken Steinzeit-Haus

London. Britische Archäologen haben die Reste eines Hauses aus der Steinzeit entdeckt, das vermutlich das älteste Gebäude Großbritanniens ist - tausende Jahre älter als das berühmte Weltkulturerbe Stonehenge.

Forscher der Universitäten von York und Manchester datierten den Fund in der Nähe von Scarborough in Nordengland auf die Zeit um 8500 vor Christus, berichteten britische Medien am Mittwoch. Damals war Großbritannien noch keine Insel, sondern noch mit dem europäischen Festland verbunden.

Die Forscher glauben, dass das Anwesen, das bereits seit 2004 wissenschaftlich untersucht wird, unmittelbar nach der letzten Eiszeit von Jägern und Sammlern bewohnt worden war. Die Einwohner sollen von einem Landstrich zugezogen sein, der jetzt unter der Meeresoberfläche der Nordsee liegt. "Das ist eine sensationelle Entdeckung. Sie sagt uns enorm viel über die Menschen, die hier einmal gelebt haben", sagte eine der Forscherinnen, Nicky Milner.

Beispielsweise werde deutlich, dass die Menschen in dieser Zeit nicht wie bisher angenommen ständig auf der Wanderschaft gewesen seien. Im Gegenteil, sie hätten größere Anwesen gebaut und seien wesentlich sesshafter und fortschrittlicher gewesen, als bisher geglaubt. Bei dem Haus wurde auch eine aus Holz gehauene Scheibe gefunden, die auf frühe Zimmermannsarbeiten schließen lasse. Das Haus, das nahe eines Sees gebaut worden war, soll ein Dach aus Stroh und Holzbalken als Grundpfeiler gehabt haben.

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