Briefbombe in Gefängnis nahe Athen entschärft

Athen (dpa) - In einem griechischen Hochsicherheitsgefängnis ist am Donnerstag eine Briefbombe von der Polizei entschärft worden. Die Briefbombe sei nach ersten Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden aus Florenz in Italien nach Griechenland abgeschickt worden.

Sie war an den Direktor des Hochsicherheitsgefängnisses von Korydallos nahe Athen adressiert.

Das Paket hatte italienische Briefmarken. Ein Bekennerschreiben lag zunächst nicht vor. Als Absender wurde ein Büro der europäischen Friedenstruppe EUFOR angegeben (European Union Force- Via Aretina 354, 50136, Firenze, Italia). Das teilte die Polizei weiter mit.

Die Bauart der Briefbombe ähnele nach ersten Erkenntnissen von Sprengstoffexperten der von Sprengsätzen, die die italienische anarchistische Gruppierung Federazione Anarchica Informale (Fai) Ende Dezember 2010 an die Botschaften Chiles und der Schweiz in Rom geschickt hatte, berichteten griechische Medien. Die Briefbomben explodierten und verletzten damals zwei Menschen. Auch in der griechischen Botschaft in Rom war damals eine Briefbombe eingegangen. Sie konnte entschärft werden. Die Absender erklärten sich damals solidarisch mit griechischen Anarchisten.

Es wird vermutet, dass griechische und italienische terroristische Gruppierungen eng kooperieren. Die griechische Gruppe „Verschwörung der Feuerzellen“ hatte vergangenes Jahr eine Reihe von Briefbomben an europäische Politiker geschickt. Eine dieser Bomben war im Kanzleramt in Berlin gelandet und entschärft worden. Zurzeit findet im Hochsicherheitsgefängnis von Korydallos ein Prozess gegen mehrere mutmaßliche Mitglieder dieser Untergrundorganisation statt.

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