Bottrop ist die Klima-Modellstadt im Ruhrgebiet

Essen (dpa). Die Entscheidung ist gefallen: Bottrop ist dieKlima-Modellstadt im Ruhrgebiet und darf sich von jetzt an mit dem Titel "InnovationCity" schmücken.

Die vier anderen Finalisten - Bochum,Essen, Gelsenkirchen/Herten und Mülheim - wollen zumindest teilweise anihren Klimaprojekten festhalten.

BOTTROP: Mit einer Mischung aus einer großangelegten Energiesanierungvon privaten Wohnungen und der Förderung erneuerbarer Energienüberzeugte das Bottroper Konzept die Jury. Auch der Verkehr in der Stadt soll ökologisch nachhaltiger gestaltet werden, sagte StadtsprecherKlaus Müller. Das Preisgeld werde die Stadt unter anderem dafür nutzen,mit Hilfe von Wärmekollektoren Erdwärme auf dem Gelände der ZecheProsper-Haniel zu gewinnen. Großen Wert legt die Bottroper Planung zudemauf den Erhalt bestehender Grünanlagen.

BOCHUM: Auch ohne das Preisgeld des Wettbewerbs sollen einige dereingereichten Projekte umgesetzt werden. So werde eine Straßenbahntrasse zentraler gelegt, um den öffentlichen Nahverkehr attraktiver zu machen, erklärte Stadtbaurat Ernst Kratzsch. Außerdem sollen zahlreiche Solar- und Geothermieanlagen installiert und mehr öffentliche Busse mitHybridantrieb ausgestattet werden.

GELSENKIRCHEN/HERTEN: Unter dem Motto "Wir sprengen Grenzen" reichtendie Nachbarstädte unter anderem die Idee ein, mit einer rund einenKilometer langen Solaranlage auf dem Dach eines ehemaligen BergwerksEnergie zu gewinnen. Auch ein Windpark sollte angelegt werden. "DieIdeen verschwinden aber nicht in irgendwelchen Schubladen oder imPapierkorb", kündigte der Sprecher der Stadt Gelsenkirchen MartinSchulmann an. Konkrete Pläne für die Finanzierung oder die Umsetzunggebe es aber noch nicht.

MÜLHEIM AN DER RUHR: Unter dem Motto "Grüne Stadt am Fluss" bewarb sichdie Stadt im Westen des Ruhrgebiets mit rund 25 Einzelprojekten. Inmehreren Stadtbezirken sollten Gebäude saniert und gedämmt, Fahrradwegeausgebaut, Regenwasser gesammelt und Dächer und Fassaden bepflanztwerden. Außerdem sollten Fahrräder gebaut werden, auf denen der Fahrerein bis zwei Kinder, Gepäck und sogar noch einen Hund umweltfreundlichtransportieren kann. "Keine Idee ist verloren", sagte StadtsprecherVolker Wiebels nach der Entscheidung. So viele Projekte wie möglichwürden trotz der Entscheidung gegen Mülheim umgesetzt - wenn auch inetwas gemäßigterem Tempo.

ESSEN: Aus vier Stadtvierteln sollte in Essen unter dem Motto „Wirwollen Zukunft gestalten“ eine "Niedrigenergiestadt" entstehen. Dabeiwaren laut Bewerbung hauptsächlich die rund 60 000 Einwohner gefordert:Sie sollten effizienter mit Energie umgehen - Gebäude dämmen,Energiesparlampen verwenden und Fahrrad fahren. "Wir hören nicht aufdamit, das Projekt lebt weiter, denn es bedeutet Zukunft für unsereStadt", sagte Oberbürgermeister Reinhard Paß (SPD) der "WAZ".

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