Blinzeln bewahrt Gelähmten vor Sterbehilfe

London. Ein Augenblinzeln hat einen vollständig gelähmten Mann in England vor passiver Sterbehilfe bewahrt. Der 43-Jährige Richard kann sich seit einem Motorradunfall im vergangenen Oktober nicht mehr bewegen.

Wie die BBC berichtete, waren seine Eltern davon überzeugt, dass er so nicht weiterleben wollte.

Sie erinnerten sich daran, dass er einmal gesagt hatte, sollte ihm jemals so etwas zustoßen, wolle er nicht künstlich am Leben gehalten werden.Deshalb meinten sie, dass die Ärzte das Beatmungsgerät abschalten und ihn sterben lassen sollten, zumal er sich allem Anschein nach im Koma befand und nicht reagierte.

Doch dann fiel dem behandelnden Professor David Menon in einer Spezialklinik in Cambridge auf, dass der Patient mit den Augen blinzelte und diese Fähigkeit auch dafür nutzen konnte, auf Fragen zu reagieren.

Der Arzt erkundigte sich deshalb mehrmals bei ihm, ob die Behandlung fortgesetzt werden sollte. Darauf antwortete er jedes Mal "Ja".Inzwischen hat sich sein Zustand ein wenig verbessert, so dass er auch über Gesichtsausdrücke kommunizieren kann. Sein Vater hat nun seine Haltung geändert:

"In der Kneipe oder auf der Arbeit sagt jeder: "Wenn mir das mal passiert, schaltet die Maschinen ab." Aber das ist die Theorie - was man wirklich will, weiß man erst, wenn man wirklich in der Situation ist."

Der Lebenswille könne sich dann letztlich als stärker erweisen.Die BBC hat eine Dokumentation über Richard und zwei anderePatienten mit schweren Hirnverletzungen in der Spezialklinik inCambridge gedreht - Titel: "Zwischen Leben und Tod".

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