Betrüger ergaunern Millionen mit Euro-Münzschrott

Fälscher-Ring montiert entwertete Geldstücke in China wieder zusammen und dreht sie der Bundesbank an.

Frankfurt. Mit einer gewaltigen Menge Schrottmünzen haben Betrüger bei der Deutschen Bundesbank Millionen ergaunert. 29 Tonnen verschrottete Euromünzen soll eine Bande in China wieder zusammengesetzt und dann bei der Notenbank zu Geld gemacht haben.

Vier Flugbegleiter der Lufthansa halfen nach Erkenntnissen der Ermittler beim Transport des Falschgeldes nach Deutschland. Der Schaden: sechs Millionen Euro.

Am Mittwoch schlugen die Fahnder zu. Bei einer Razzia im Rhein-Main-Gebiet nahmen sie sechs Männer im Alter von 28 bis 45 Jahren fest — vier Chinesen, einen aus China stammenden Mann mit deutschem Pass und einen Deutschen. Drei der Festgenommenen sind Flugbegleiter. „Ein Tatverdacht gegen Mitarbeiter der Bundesbank besteht nicht“, betonte die Behörde.

Die Ermittler werfen der Bande vor, Münzschrott aus Deutschland in China wieder zu 1- und 2-Euro-Münzen zusammengesetzt zu haben. Sie soll der Bundesbank das Falschgeld „als angeblich beschädigte Münzen“ zum Umtausch angedient haben. So sollen die Fälscher von 2007 bis November 2010 insgesamt 29 Tonnen längst entwerteter Münzen zu Geld gemacht haben.

Für die Staatsanwaltschaft ist das gewerbsmäßiger Betrug und ein In-Umlauf-Bringen von Falschgeld. Den Männern drohen Haftstrafen von mindestens zwei Jahren. Der Haftbefehl geht von 263 Fällen aus, in denen die Männer Schrottmünzen bei der Bundesbank einzahlten.

Die vier Flugbegleiter konnten die Münzen transportieren, weil ihr Gepäck keinen Gewichtsbeschränkungen unterliegt.

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