Babyleichen in Kühltruhen: Todesursache weiterhin unklar

Siegen/Bonn (dpa). Im Fall der zwei in Siegen und Bonn tot gefundenen Babys haben die Ermittler immer noch keine Erkenntnisse über die Todesursache. Auch bei der zweiten, am Sonntag in einem Kühlschrank in Bonn entdeckten Leiche seien bei der Obduktion keine Spuren äußerer Gewalt entdeckt worden, teilte die Siegener Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit.

Bereits am Dienstag hatten die Rechtsmediziner herausgefunden, dass beide Babys lebend und lebensfähig zur Welt gekommen waren. Auch das in Siegen ebenfalls in einer Kühltruhe gefundene Neugeborene war äußerlich unverletzt. Die 32 Jahre alte mutmaßliche Mutter der beiden männlichen Babys war am Montag wegen Totschlags-Verdachts in Untersuchungshaft genommen worden.

Man müsse nun die weiteren rechtsmedizinischen Untersuchungen abwarten, sagte der ermittelnde Staatsanwalt Patrick Baron von Grotthuss am Mittwoch. Er geht davon aus, dass es Wochen oder Monate dauern könne, bis ein endgültiges Gutachten zur Todesursache der beiden Babys vorliege. Bislang deute nichts auf ein aktives Tun der Mutter hin. „Aber einen Totschlag kann man auch durch Unterlassen begehen“, sagte der Staatsanwalt.

Der weitere Verlauf und das Ergebnis der Ermittlungen hingen maßgeblich von Gutachtern ab, sagte Grotthuss. Dabei gehe es auch darum, ob und inwieweit die 32-Jährige schuldfähig sei. Sie habe ausgesagt, dass sie die Kinder nach der Geburt für tot gehalten habe.

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