Babyentführung wegen extremen: Kinderwunsch

Frankfurt/Main (dpa) - Nach dem glücklichen Ende einer Kindesentführung in Frankfurt soll eine der beiden mutmaßlichen Täterinnen heute vor den Haftrichter kommen. Die andere der beiden 28 Jahre alten Frauen wurde nach ihrer Vernehmung in der Nacht wieder entlassen, wie ein Sprecher der Polizei mitteilte.

In der gemeinsamen Wohnung der beiden Frauen in Hattersheim hatte die Polizei nach einem Tipp aus der Bevölkerung am Donnerstagabend das Neugeborene entdeckt, das sechs Stunden zuvor aus dem Klinikum in Frankfurt-Höchst verschwunden war. Die Frau, die das Baby entführte, hatte einen extremen Kinderwunsch. Sie lebe in einer lesbischen Lebensgemeinschaft und habe vor der Entführung eine Schwangerschaft vorgetäuscht, teilte die Polizei mit.

Das neugeborene Mädchen war am Abend in die Klinik zurückgebracht worden, wo es von seiner Mutter in Empfang genommen wurde. Nach Angaben aus dem Krankenhaus war die Kleine wohlauf.

Neben den kriminalistischen Ermittlungen stellen sich Fragen nach den Sicherheitsvorkehrungen in dem 1000-Betten-Haus in Trägerschaft der Stadt Frankfurt. Der medizinische Geschäftsführer Christof Kugler hat eine gründliche Aufarbeitung angekündigt. Videoaufzeichnungen von der Entbindungsstation gebe es nicht. Ob die Kameras im Eingang etwas aufgezeichnet haben, werde geprüft.

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