Autor: Strauss-Kahn räumt „dummen Sex-Kontakt“ ein

Paris (dpa) - Einen „einvernehmlichen, aber dummen Sex-Kontakt“ mit dem Zimmermädchen Nafissatou Diallo am 14. Mai soll Ex-IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn (62) zugegeben haben, glaubt man seinem Biografen Michel Taubmann.

Nach dessen Beschreibung der Szene im Hotelzimmer habe das Zimmermädchen Strauss-Kahn „im Adamskostüm“ einen „suggestiven Blick“ zugeworfen. Diesen Blick habe Strauss-Kahn als „Aufforderung“ interpretiert. Taubmann hatte im französischen Rundfunksender France-Info betont, die Sex-Episode mit Diallo sei inszeniert worden, um den Hoffnungsträger der Sozialisten für das Präsidentenamt in Frankreich aus dem Rennen zu werfen. Der Autor ist Strauss-Kahns Biograf und treuer Parteigänger Michel Taubmann.

Diallos US-Anwälte haben das angebliche Einverständnis des Zimmermädchens zum Sex wie auch die Komplott-Theorie gegenüber der dpa zurückgewiesen. Strauss-Kahn ließ am Abend über seinen Anwalt Frédérique Baulieu erklären, die Äußerungen Dritter verpflichteten ihn nicht. Wörtlich heißt es in einer von der Nachrichtenagentur AFP verbreiteten Erklärung: „Angesichts der aktuellen Vielzahl an Interpretationen der mich betreffenden Ereignisse möchte ich versichern, dass ich mich weder schriftlich noch durch oft nicht exakte Erklärungen oder Zeugenaussagen von wem auch immer verpflichtet fühle.“ Er äußere sich lediglich vor der französischen und der US-Justiz.

Taubmann greift in seinem am Donnerstag auf den Markt gekommenen Buch mit dem Titel „Affäre DSK - die Gegenuntersuchung“ auch die kursierende Komplott-Theorie gegen den Politiker auf. Als Beleg der Komplott-Theorie führt er das Verschwinden von Strauss-Kahns Blackberry mit vertraulichen Nachrichten an. Er behauptet, das Zimmermädchen habe durchaus Strauss-Kahns Computerhandy stehlen können, das angeblich bis zum heutigen Tag verschwunden ist. Nachweise dafür liefert er keine. Strauss-Kahn soll festgestellt haben, dass seine Mailbox abgehört worden sei. Die mysteriösen Informationen sollen hohen Vertretern der Regierungspartei UMP in die Hände gespielt worden seien, behauptet der Autor weiter.

Als Folge der Vergewaltigungsvorwürfe in den USA war Strauss-Kahn von seinem Posten als Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF) zurückgetreten. Begraben hat er auch seine Hoffnung, als aussichtsreichster Kandidat der Sozialisten gegen Präsident Nicolas Sarkozy im Präsidentenwahlkampf anzutreten.

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