Auto mit deutschem Kennzeichen löst in Brüssel Polizeigroßeinsatz aus

Brüssel. Ein Autofahrer hat sich im Großraum Brüssel eine filmreife Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert und im Anschluss auch noch für einen Einsatz von Sprengstoffexperten gesorgt.

Ein Experte für Bombenentschärfung untersucht im Stadtteil Molenbeek in Brüssel ein Auto mit einem deutschen Kennzeichen.

Ein Experte für Bombenentschärfung untersucht im Stadtteil Molenbeek in Brüssel ein Auto mit einem deutschen Kennzeichen.

Foto: Nicolas Maeterlinck

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft ließ sich der beim Überfahren einer roten Ampel aufgefallene Mann am Dienstag zunächst nicht einmal durch Schüsse auf die Reifen seines Wagens mit deutschem Kennzeichen stoppen. Erst nachdem er zum zweiten Mal mit einem Polizeiauto zusammenkrachte, konnte er festgenommen werden.

Ein Polizist spricht im Stadtteil Molenbeek in Brüssel mit zwei Soldaten.

Ein Polizist spricht im Stadtteil Molenbeek in Brüssel mit zwei Soldaten.

Foto: Olivier Matthys

Weil der Fahrer danach ankündigte, dass sich in seinem Wagen Sprengstoff befinde, musste danach noch der Kampfmittelräumdienst anrücken. Die Experten wurden bei der Untersuchung des Autos allerdings nicht fündig, wie die belgische Nachrichtenagentur Belga unter Berufung auf die Ermittler berichtete. Dem Nummernschild zufolge stammt es aus dem Landkreis Alzey-Worms in Rheinland-Pfalz.

Das Militär ist im Stadteil Moolenbeek angerückt.

Das Militär ist im Stadteil Moolenbeek angerückt.

Foto: Olivier Matthys

Warum der Autofahrer die Flucht vor der Polizei ergriff, blieb zunächst unklar. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft handelt es sich bei ihm um einen l981 in Ruanda geborenen Mann, der zuletzt in Deutschland gelebt haben soll. Er habe bei seiner ersten Vernehmung psychisch gestört gewirkt und nicht schlüssige Äußerungen gemacht.

Für Aufsehen sorgte die Verfolgungsjagd auch deswegen, weil sie in der Brüsseler Gemeinde Molenbeek endete. Diese gilt als ein Hochburg radikaler Islamisten in Europa. Für den Einsatz des Kampfmittelräumdienstes war das verdächtige Auto dort weiträumig abgesperrt worden. dpa

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