Attentäter Amri soll von Abu Walaa angeworben worden sein

Amri habe zu dem Islamisten eine „exklusive Beziehung“ gepflegt.

Berlin. Der Attentäter vom Berliner Weihnachtsmarkt, Anis Amri, soll nach ARD-Recherchen vom Netzwerk des Islamisten Abu Walaa für den Anschlag direkt angeworben worden sein. Walaa steht der Terrororganisation Islamischer Staat nahe.

Aus Unterlagen des Landeskriminalamts Nordrhein-Westfalen gehe hervor, dass er die „Ausführung des in Rede stehenden Anschlags autorisiert“ habe, zitiert die ARD in ihrer gestern ausgestrahlten Dokumentation „Der Anschlag“. Amri habe zu dem aus dem Irak stammenden Islamisten eine „exklusive Beziehung“ gepflegt und bei ihm eine „dreißigminütige Privataudienz“ gehabt.

Tote und Verletzte bei Anschlag auf Berliner Weihnachtsmarkt
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Tote und Verletzte bei Anschlag auf Berliner Weihnachtsmarkt

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Der Rundfunk Berlin-Brandenburg und die „Berliner Morgenpost“ zitieren zudem ein weiteres LKA-Dokument, dem zufolge Amri „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ von Beschuldigten des Walaa-Netzwerks „zur Verübung des Anschlags in Berlin angeworben“ wurde. Die Männer müssen sich derzeit wegen Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung vor dem Oberlandesgericht Celle verantworten. Das nordrhein-westfälische Innenministerium in Düsseldorf nahm zu den ARD-Angaben zunächst nicht Stellung.

Bei seinem Lastwagen-Attentat am 19. Dezember 2016 hatte der aus Tunesien stammende Amri zwölf Menschen getötet und mehr als 70 verletzt. Er war wenige Tage danach in Italien erschossen worden. lnw

Berlin am zweiten Tag nach dem Anschlag am Breitscheidplatz
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