AOK-Test: Hier gibt es die beste OP

Die AOK hat rheinische Krankenhäuser auf ihre Qualität untersucht. Dabei ging es um die Bereiche Knie, Hüfte und Gallenblase.

Düsseldorf. Fast die Hälfte aller Operationen im Krankenhaus wird bei Patienten über 65 Jahren durchgeführt — das berichtete das Statistische Bundesamt am Donnerstag. Zu den häufigsten Eingriffen in dieser Altersgruppe zählen das Einsetzen eines künstlichen Hüftgelenks sowie Operationen an den Gallengängen.

Patienten sind bei einer anstehenden OP meist mit der Auswahl des Krankenhauses überfordert. Der Hausarzt kann eine Empfehlung geben, doch nicht immer hat er auch einen Überblick über die Einrichtungen in der Region. Die AOK Rheinland/Hamburg hat jetzt eine Liste mit den besten Krankenhäusern veröffentlicht — für die Bereiche Knie, Hüfte und Gallenblase.

Das Ergebnis: Es gibt deutliche Qualitätsunterschiede. Beispielsweise tauchten bei der Knieersatz-OP in einigen Kliniken keine Komplikationen auf, bei anderen kam es in 19,5 Prozent der Fälle zu Schwierigkeiten.

Je nach Operationsgebiet wurden in rheinischen Krankenhäusern 9000 bis 14 500 AOK-Versicherte mit einem systematischen Verfahren auf das Auftreten von Komplikationen untersucht. Grundlage waren Fälle der Jahre 2008 bis 2010, die jeweils über ein Jahr lang verfolgt wurden. „Viele Komplikationen treten erst nach dem Krankenhausaufenthalt auf“, erklärt AOK-Vorstandsmitglied Matthias Mohrmann.

In die Bewertung flossen das Alter, das Geschlecht und Vorerkrankungen — wie beispielsweise Diabetes oder Bluthochdruck — ein. Auch Patientenbewertungen wurden beachtet.

Im Bereich Hüftersatz (bei Hüftfraktur) wurden im Rheinland beispielsweise 123 Krankenhäuser bewertet, 20 davon schnitten sehr gut, laut AOK „überdurchschnittlich“, ab (siehe Grafik). Der größte Teil, 85 Kliniken, lag im Durchschnitt. 18 Häuser bekamen als „unterdurchschnittlich“ eine schlechte Bewertung — bei ihnen traten die meisten Komplikationen, wie beispielsweise Thrombosen, auf.

Was auffällt: Nicht jede große Klinik, die sehr viele Eingriffe durchführt, ist auch unbedingt die beste. „Natürlich ist ein gewisser Erfahrungsschatz wichtig. Aber auch eine Klinik mit wenigen Fällen kann diese gut ausführen“, erklärt Mohrmann.

So schneidet das Allgemeine Krankenhaus Viersen mit 55 AOK-Patienten beim Kniegelenkersatz ebenso mit einem überdurchschnittlichen Ergebnis ab, wie das Krankenhaus St. Josef in Wuppertal mit 293 Fällen.

Im kommenden Jahr will die Krankenkasse eine vergleichbare Studie im Bereich Kardiologie durchführen lassen. In der Auflistung sind die Kliniken in der Region aufgeführt, die überdurchschnittlich gut abgeschnitten haben.

Alle Ergebnisse der Untersuchung finden Sie im Internet unter: aok-gesundheitsnavi.de

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