Anklage fordert fast sechs Jahre Haft für Islamisten

Bonn. Für seine Steinwürfe und Messerangriffe auf Polizisten droht einem islamischen Extremisten eine mehrjährige Haft.

ie Staatsanwaltschaft forderte im Bonner Prozess gegen den 26-jährigen Deutsch-Türken eine Freiheitsstrafe von fünf Jahren und neun Monaten. Die Verteidigung rückte am Dienstag die religiöse Motivlage des Beschuldigten mit „sehr fundamentalistischer Einstellung“ in den Vordergrund und stellte die Höhe der Strafe in das Ermessen des Gerichts.

Der geständige Muslim — er will sich nicht als „Salafist“ bezeichnen lassen, da dies „nichtssagend“ sei — bekannte sich offen zu den Attacken. Er rechtfertigte seine Gewalt mit seiner Religion, die ihn dazu verpflichtet habe, da der Prophet Mohammed beleidigt worden sei.

„Man kann von einem Muslim nicht erwarten, dass er ruhig bleibt, wenn der Prophet beleidigt wird.“ Mittwoch wird das Urteil gesprochen.

Bei Ausschreitungen gewaltbereiter Islamisten am 5. Mai in Bonn soll der Beschuldigte eine Polizistin und einen Polizisten mit einem Messer verletzt haben. Zuvor hatte die rechtsextreme Partei „Pro NRW“ eine Mohammed-Karikatur gezeigt. lnw

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