A2 auf 50 Kilometern vereist - Spargel blüht in England

Braunschweig/Offenbach (dpa) - Auch in den kommenden Tagen müssen sich Autofahrer in der nördlichen Hälfte Deutschlands auf glatte Straßen und vereiste Scheiben einstellen. Bereits heute machte ihnen die Kälte das Leben schwer.

Auf einer Länge von 50 Kilometern war die Autobahn 2 in der Nacht komplett vereist, die Höchstgeschwindigkeit wurde auf 80 Kilometer pro Stunde begrenzt. Größere Unfälle gab es dort aber bis zum Nachmittag nicht. Einige Städte und Landkreise in Niedersachsen verlängerten die Ferien und lassen den ersten Schultag an diesem Donnerstag ausfallen.

In Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt krachte es auf den glatten Straßen mehrfach, meist blieb es aber bei Blechschäden. Bereits am Dienstagabend war im niedersächsischen Uelzen ein 62-Jähriger ums Leben gekommen, der mit seinem Wagen wegen Glätte auf die Gegenfahrbahn geraten war.

Ein mit rund 40 Kindern und Jugendlichen aus Weißrussland besetzter Reisebus stürzte in Tschechien eine Böschung hinab. Ein 15-jähriger Junge wurde von Rettungskräften wiederbelebt, wie die Agentur CTK berichtete. Neun weitere Kinder wurden in Krankenhäuser gebracht.

In Mecklenburg-Vorpommern ließ der Dauerfrost mehrere Kanäle zufrieren, das Fahrgastgeschäft auf der Müritz kam zum Erliegen. In der Oder wurde ein Schiff nördlich von Frankfurt vom Eis eingeschlossen. Eisbrecher konnten der Crew zunächst nicht helfen, weil der Fluss an der betreffenden Stelle nicht tief genug ist.

Zugefroren war die Weser in Bremen hingegen nicht - trotz Minusgraden: Wie seit Jahrzehnten war der Fluss zur traditionellen Eiswette am Dreikönigstag erneut eisfrei. Zuletzt fror die Weser 1947 zu.

Nur mit Mühe konnte eine andere Tradition in Bayern aufrechterhalten werden. Für das knapp 50 Jahre alte Hornschlittenrennen in Garmisch-Partenkirchen wurde Schnee aus der ganzen Umgebung zusammengekarrt - selbst Kunstschneereste vom Skispringen an der Olympiaschanze mussten herhalten.

Kuriose Blüten treibt das Wetter in Großbritannien: Auf der Insel sind bereits verfrühte Frühlingszeichen zu vernehmen. In der englischen Grafschaft Herefordshire schauten schon Tausende Spargelstangen aus dem Boden, wie die Nachrichtenagentur PA berichtete.

Im Internet war das Wetter ein beliebtes Gesprächsthema: „Kind hat ersten Schnee in der Hand. Sie freute sich 2 Sekunden, hat diesen einfach gegessen und schlief zufrieden ein“, schrieb etwa ein Nutzer bei Twitter über seinen Wintermorgen.

Eiskratzen und Schneeräumen bleiben im Norden und Osten Deutschlands bei teils zweistelligen Minusgraden noch bis zum Freitag angesagt - in der Westhälfte wird der Regenschirm gebraucht. Danach soll die milde Luft die Oberhand bekommen und die Kälte aus Deutschland verdrängen, wie der Meteorologe Christian Herold vom Deutschen Wetterdienst sagte. Überall ziehe Schmuddelwetter ein. „Am Wochenende gibt es dann auch in den Gipfellagen der Mittelgebirge Tauwetter.“

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